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Ingersheim informiert | 24.07.2019 – 10.08.2019

Einweihung des Steillagenrundweges in Ingersheim am 10. August 2019


Beim Steillagenrundweg in Ingersheim, der sogenannten „Schlossbergrunde“ handelt es sich um eines der ersten öffentlichkeitwirksam sichtbaren Ergebnisse des aus der ILEK-Initiative hervorgehenden Regionalmanagements der beteiligten Neckarkommunen.

 

Mit geförderten „Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepten“ wird ein Schwerpunkt auf die Entwicklung des ländlichen Raums gesetzt. Es geht darum, in breit angelegten Beteiligungsverfahren Kräfte zu bündeln und Kooperationen über Gemeindegrenzen hinweg zu entwickeln

 

Mit der Unterstützung von Akteuren aus Bürgerschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft und unter Federführung des Planungsbüros agl aus Saarbrücken haben wir als Kommunen im Neckarraum seit 2015 das ILEK Neckarschleifen erarbeitet. Geschäftsführende Kommune war Walheim, dem Hessigheim in dieser Aufgabe nachgefolgt ist.

 

Schwerpunkt des ILEK stellt die Unterstützung des Steillagenweinbaus an den Hängen im Neckartal dar. Dieses regionale Kulturerbe steht, nicht zuletzt wegen der Auswirkungen weinbaurechtlicher Regelungen, vor einem Wandel.

 

Unser Ziel ist es dabei, zu weiterer und nachhaltiger Nutzung des terrassierten Weinbaus mit flankierenden Maßnahmen beizutragen.

 

Zur weiteren Bearbeitung der während des ILEK-Projektes aufgezeigten Projekte und Ansatzpunkte zum Thema Trockenmauern und Steillagenweinbau haben die Kommunen ein Regionalmanagement etabliert, unter dem die interkommunalen Projekte weiter betrieben und betreut werden können sowie projektbezogen örtlich weitere Unterstützung erfolgen kann. Der dazu notwendige Förderantrag wurde positiv bewilligt.

 

Im Zuge des Regionalmanagements wurde unter anderem die Idee der Errichtung von Weinwanderwegen, an deren Lage später vielleicht einmal sogenannte „Genuss- und Verweilplätze“ entstehen können, entwickelt.

 

Unsere Weinwanderführer können dieses Umfeld dann für weitere Führungen nutzen, um die Steillagen sachkundig weiter einer breiteren Öffentlichkeit bekannt  zu machen.

 

Der erste Weinwanderweg in den ILEK-Kommunen konnte in Ingersheim initiiert werden, da dieser ein vorhandenes Wegenetz nutzen kann. Die „Schlossbergrunde“ genannte Tour erkundet auf einer Länge von rund 5,8 km die mit Trockenmauern terrassierten Weinhänge des Schlossbergs in Kleiningersheim. Ein Startpunkt ist an der Talstraße in Großingersheim. Von dort gelangt man unterhalb der Weinberglagen vorbei am MSC-Gelände mit der BMX-Bahn, der Kleiningersheimer Mühle und der Anlegestelle der Neckarpersonenschifffahrt an den Wendepunkt oberhalb der Talhöfe. Von dort geht es den Berg hoch Richtung der Ortslage von Kleiningersheim, um unterhalb des Schönblicks erste weite Ausblicke auf  die Landschaft des nördlichen Kreises Ludwigsburg zu ermöglichen. Danach bietet der Ortskern von Kleiningersheim mit Georgskirche und Schloss visuelle Eindrücke. Eine Stärkung an Leib und Magen ermöglichen die beiden im Ort gelegenen Gastwirtschaften „Linde“ und „Rössle“, bevor der Weg südwestlich des Schlosses an der Aussichtsplatte noch einmal herrliche Landschaftseindrücke vorhält. Dann gewinnt man auf  dem sogenannten „Wengertsweg“ auf einer Halbhöhenlage einen weiteren Eindruck von der Weinbergnutzung, der abgerundet wird durch die Lagen des flurbereinigten „Wurmbergs“. Dort befindet sich auch ein Verweilplatz mit den Wildbienenbäumen der „Grünen Nachbarschaft“ und dem vom örtlichen BUND angelegten Steingarten, der als Kinder- und Jugendprojekt liebevoll gepflegt und unterhalten wird. Danach geht es weiter, vorbei an Weinbergen und Streuobstwiesen nach Großingersheim.

 

An einem der markantesten Punkte des Weges, an der Aussichtsplatte beim Schloss Kleiningersheim, findet dann auch am

 

Samstag, dem 10. August 2019 um 10.30 Uhr

 

die Einweihung des Steillagenrundweges „Schlossbergrunde“ statt.

 

Für den Verband Region Stuttgart, der alle Projektanträge im Rahmen des ILEK vorbildlich unterstützt hat, spricht Frau Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling ein Grußwort. Für das Landratsamt Ludwigsburg, das sich bei der Koordination aller ILEK-Maßnahmen stark eingebracht hat, wird Herr Dezernent Dr. Christian Sußner eine Standortbestimmung vornehmen. Regionalmanager Peter Wendl vom Büro agl wird planerische Ansätze und konzeptionelle Ziele beleuchten. Eingebettet ist das Ganze in die Weinfestaktivitäten, die der Fußballverein Ingersheim dort nun schon im zweiten Jahr mit einer großen Schar von Akteuren aus dem Weinbau organisiert.

 

Ergänzt wird das offizielle Programm mit dem Angebot einer Führung durch instandgesetzte und wieder hergestellte Weinbergterrassen, die der junge Weingärtner Felix Velte oberhalb des MSC-Geländes mit familiärer Unterstützung vorbildlich saniert hat. Als ein Beispiel dafür, wie es in Ingersheim gelungen ist, die Erhaltung und den Wiederaufbau von Weinbergmauern über einen ökologischen Ansatz im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen  für die Weingärtner wirkungsvoll zu unterstützen.

 

Das Ganze flankiert von Trockenmauerbaukursen, die  in Ingersheim in 2018 und in Gemmrigheim in diesem Jahr auch mit Unterstützung des Landschaftserhaltungsverbandes im Kreis Ludwigsburg durchgeführt werden konnten. Ein Ansatz, den auch das Regionalmanagement des ILEK weiter verfolgt. Das Vermitteln von Know-how im Umgang mit der Materie des Sanierens von Weinbergmauern und –staffeln ist neben bei vielen zum Glück noch vorhandenem Wissen unabdingbare Voraussetzung, dazu beizutragen, eine gewachsene Kulturlandschaft in Ihrer Struktur zu erhalten.

 

Abgerundet werden die aktuellen Aktivitäten durch eine vom Landratsamt Ludwigsburg zur Förderung beantragte „Steillagen-App“ für alle ILEK-Kommunen. Ein weiterer Mosaikstein im Streben um den Erhalt unserer Weinbergsteillagen.

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