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Landratsamt Ludwigsburg | 26.08.2020 – 09.09.2020

Landkreis Ludwigsburg erhält vom Land neue Jodtabletten für den Katastrophenschutz

Landrat Allgaier: Ein wichtiger Schritt zum Schutz der Bevölkerung   

Insgesamt rund 1,7 Millionen Jodtabletten auf 26 Paletten haben ehrenamtliche Helfer in dieser Woche mit Fahrzeugen des Bevölkerungsschutzes im Rahmen einer Logistikübung aus Stuttgart abgeholt. Mitarbeiter des LandratsamtFachbereichs Bevölkerungsschutz haben die Tabletten dann in Ludwigsburg an die Städte und Gemeinden verteilt. Im Falle eines kerntechnischen Unfalls werden die Tabletten an die Bevölkerung ausgegeben. Die Kosten für die Tabletten übernimmt der Bund. Das Land verteilt die Tabletten derzeit an die Stadt- und Landkreise.  
 
Basierend auf den Empfehlungen der Strahlenschutzkommission planen die Regierungspräsidien in Baden-Württemberg Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung, um für einen eventuellen kerntechnischen Unfall vorbereitet zu sein. Eine dieser Schutzmaßnahmen ist die sogenannte Jodprophylaxe – die Jodblockade der Schilddrüse mit speziellen Jodtabletten: Falls bei einem schweren Unfall in einem Kernkraftwerk radioaktives Jod austritt, kann dieses Jod durch Einatmen vom Körper aufgenommen und in der Schilddrüse gespeichert werden. Damit die Menschen im unwahrscheinlichen Fall eines solchen Unfalls davor geschützt werden, planen die Katastrophenschutzbehörden das Verteilen spezieller Jodtabletten, die das Einlagern von radioaktivem Jod in der Schilddrüse verhindern. Bei rechtzeitiger Einnahme von Jodtabletten ist die Schilddrüse bereits mit nicht-radioaktivem Jod gesättigt, bevor radioaktives Jod durch Einatmen aufgenommen werden kann. Das schützt vor einer erhöhten Gefahr, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. „Die Umsetzung der Jodprophylaxe ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der Bevölkerung“, sagt Landrat Dietmar Allgaier.
 
Seit Anfang des Jahres läuft der Beschaffungsprozess des Bundes für neue Jodtabletten, um die vorhandenen Bestände zu erneuern. Für den Regierungsbezirk Stuttgart sind rund 12,9 Millionen Jodtabletten vorgesehen, die anhand der Bevölkerungszahlen an die Stadt- und Landkreise verteilt werden. Auch ein möglicher Mehrbedarf für Personen, die sich nur vorübergehend in den Kommunen aufhalten, zum Beispiel Pendler, Studierende oder Touristen, wird in den Planungen berücksichtigt.  
 
Zukünftig werden die Jodtabletten im gesamten Regierungsbezirk ortsnah und dezentral gelagert, um den Bereitstellungsprozess, die Ausgabe der Jodtabletten an die Bevölkerung im Bedarfsfall zu verkürzen.  
 
Seit der ersten Augustwoche werden im Regierungsbezirk Stuttgart Chargen der Jodtabletten für die Stadt- und Landkreise angeliefert. Die Anlieferung und Verteilung im Regierungsbezirk erstreckt sich aus logistischen Gründen über einen Zeitraum von vier Wochen. Erst wenn die Jodtabletten für die Bevölkerung planungsgemäß in den Stadt- und Landkreisen im Regierungsbezirk angekommen sind, werden die Altbestände vernichtet.
 
Im Regierungsbezirk Stuttgart wird derzeit noch ein Kernkraftwerk, das EnBWGemeinschaftskernkraftwerk Neckarwestheim (GKN II), betrieben.  
 
Weitere Informationen finden Interessierte auf der Internetseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit unter https://www.jodblockade.de/.

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