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NABU Ortsgruppe Hessigheim (Archiv)

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NABU Ortsgruppe Hessigheim | 01.09.2022 – 08.09.2022

Zugvögel

Zugvögel - Kurz- bis Mittelstreckenzieher

Buchfink

Der Buchfink ist ein echter Schönling, zumindest was Herrn Buchfink angeht. Er hat ein prachtvolles, buntes Gefieder, die Brust ist weinrot, der Kopf blaugrau. Das Weibchen trägt dagegen ein schlichteres Federkleid in beige-grünlichem Farbton. Zwar lebt die Mehrzahl der Buchfinken in Wäldern, sie sind jedoch auch regelmäßig in Baum bestandenen Gärten anzutreffen.

Seine schmetternde Gesangsstrophe, der „Finkenschlag“, ist bei schönem Wetter schon Ende Februar zu hören – manchmal mehrere Hundert Mal pro Stunde. Sie klingt klar und hart, und endet in der Regel mit einem kleinen Schnörkel. Am liebsten singt der Buchfink von einem erhobenen Platz aus. Schlägt er mit einem scharfen „fink“ Alarm, stellt er sich quasi selber vor. Mit einem eintönigen „trüb“, dem „Regenruf“, wird ihm die Fähigkeit zur Wettervorhersage nachgesagt.

Zu Gesicht bekommt man den Buchfink auch leicht, wenn er mit raschen Trippelschritten und nickendem Kopf auf dem Boden umherläuft. Die übrige Zeit verbringt er meist in Baumkronen oder Büschen, wo er auch sein halbkugelförmiges Nest versteckt.

Im Herbst und Winter treffen Buchfinken aus Skandinavien, dem Baltikum und Russland bei uns ein. Viele dieser Vögel ziehen bis Spanien oder auch Portugal.

Rotkehlchen

Das Rotkehlchen ist ein echter Frühaufsteher. Schon zur ersten Morgendämmerung ist sein „Ticksen“ und „Schnickern“ zu hören. Der Gesang ist nur schwer zu beschreiben und besteht aus einer längeren, perlend dahinfließenden Strophe, die sich aus überwiegend sehr hohen Tönen zusammensetzt.

Viel einfacher ist es dagegen, das Rotkehlchen optisch zu identifizieren. Mit seiner orange-roten Kehle im Kontrast zur gut getarnten, braunen Oberseite ist es einfach unverwechselbar. Am Boden hüpft es zur Nahrungssuche hochbeinig umher oder es beäugt die Umgebung von einer sicheren Warte. Zum Nahrungsspektrum des Rotkehlchens zählen Insekten und deren Larven, Spinnen, Würmer und Schnecken.

Nordöstliche Populationen ziehen im Herbst in den Mittelmeerraum und durchqueren dabei auch Deutschland. Manche davon überwintern hier auch, während unsere einheimischen Rotkehlchen größtenteils ebenfalls nach Süden ziehen.

Star

Der Star macht seinem Namen alle Ehre. Was das Outfit betrifft, so setzt er mit dem purpur-glänzenden Gefieder, dem kurzen Schwanz und dem langen Schnabel auf elegantes Understatement. Die echten Star-Qualitäten zeigt der rund 22 cm große Vogel jedoch beim Singen. Neben einer Unmenge eigener Gesangsmotive besitzt er die Fähigkeit, andere Vögel perfekt nachzuahmen. Sein rhythmisches Singen unterstreicht der Star dabei gerne mit weit geöffneten Flügelbewegungen. Und der Aufwand lohnt sich: Starendamen finden diejenigen Männchen am attraktivsten, deren Gesang die meisten Motive enthält und die beim Singen die größte Ausdauer an den Tag legen.

Nach der Herbstmauser tragen Stare ein hell getupftes Federkleid. Dann treten sie treten häufig in großen Schwärmen auf, fressen sich an Beeren und Früchten satt oder stochern auf Rasen und Wiese nach Nahrhaftem.

Stare aus dem Norden Europas überwintern in großer Zahl im milderen Südwesten wie an der französischen Atlantikküste, in den Niederlanden und zunehmend auch in Deutschland.

Im Flug wirken Stare kompakt und spitzflüglig. Ihre Flugsilhouette ist dreieckig. Typisch ist auch die Flugweise, bei der zwischen Ruderflug und kurzen Gleitflugphasen abgewechselt wird.

Kiebitz

Der Kiebitz ist etwa taubengroß (28 bis 32 cm). Durch den Kontrast zwischen schwarzer Oberseite mit grünlich schimmerndem Metallglanz und weißer Unterseite mit schwarzem Brustband sowie eine abstehende Federholle am Hinterkopf ist die Spezies

unverkennbar. Die Kopfseite ist weißlich mit schwarzem Streif unter dem großen dunklen Auge.

Im Frühjahr ruft der auffällige Vogel seinen Namen in verschiedenen Variationen, z.B. kie-wi als Kontaktlaut und chä-chuit, wit-wit-wit-wit sowie chiu-witt während des Fluges.

Insekten und deren Larven bilden die Hauptnahrung. Regenwürmer, Samen und Früchte von Wiesenpflanzen, sowie Getreidekörner sind weitere Bestandteile in seinem vielseitigen Nahrungsspektrum.

Der Kiebitz bevorzugt offenes, flaches und feuchtes Dauergrünland, Wiesen, Weiden und Überschwemmungsflächen. Sein Lebensraum – das Feuchtgrünland – ist in Deutschland jedoch selten geworden. Wo Grünland umgebrochen wurde, kann man den brutplatztreuen Kiebitz auch auf Äckern antreffen. Meist brütet er dort aber ohne oder nur mit geringerem Erfolg, so dass auch solche Brutplätze nach einigen Jahren verwaisen.

Größere Trupps zur Zugzeit stammen meist aus Nord- und Osteuropa. Das Zugverhalten der Kiebitze ist sehr abhängig von der Kälte des Winters. In milden Jahren überwintern sie zunehmend auch bei uns in Deutschland.

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