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WIR - Bürger für Ingersheim (Archiv)

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WIR - Bürger für Ingersheim | 20.09.2016 – 04.10.2016

Auftaktveranstaltung zur Vortragsreihe „Der Neckar“

Die beiden Wählervereinigungen WIR-Bürger für Pleidelsheim und WIR-Bürger für Ingersheim haben gemeinsam mit Flur und Verkehr Pleidelsheim, Ingersheim, Freiberg e.V. am vergangenen Montag eine Vortragsreihe „Der NECKAR“ gestartet.

Ziel der Veranstaltungen soll die kritische Betrachtung der Nutzungsmöglichkeiten des Neckars sein: Naherholung, Verkehrs- und Transportweg, touristische Attraktion, Energiequelle aber auch Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt.

Die erste Veranstaltung beschäftigte sich mit „Fluss und Verkehr“; im Frühjahr 2017 folgt dann „Fluss und Energie“ und im Herbst „Fluss und Natur(erlebnis)“.

 

Thema des ersten Abends war „der Neckarausbau – Chance für den Verkehr“. Als Referent konnte Dipl. Ing. Klaus Michels, Leiter des Amtes für Neckarausbau Heidelberg gewonnen werden. Im voll besetzten Bürgersaal in Pleidelsheim konnten die Veranstalter neben Herrn Bürgermeister Ralf Trettner und dem Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen (Bündnis 90 - Die Grünen) ca. 100 interessierte Gäste begrüßen. Die große Resonanz lässt darauf schließen, dass der Neckar für seine Anlieger ein wichtiges und immer wieder interessantes Thema ist.

Herr Michels gab in seinem Vortrag einen geschichtlichen Überblick von der Römerzeit bis heute, von der Entwicklung der Transportschiffe bis hin zu den damit erforderlichen Ausbauphasen im vergangenen Jahrhundert bis heute.

Der von ihm aufgezeigte Verkehrsträgervergleich LKW-Bahn-Binnenschiff fiel in allen Punkten eindrucksvoll zugunsten der Binnenschifffahrt aus. Umso unverständlicher ist die Tatsache, dass das Transportvolumen gegenüber von 14 Mio Tonnen in den 70-er Jahren aktuell nur bei ca. 6 Mio Tonnen liegt.

Wenn der neue Bundesverkehrswegeplan 2030 - wie im Entwurf vorliegend - verabschiedet wird, sollen für den Ausbau des gesamten schiffbaren Neckars ein Budget von 1,15 Mrd. Euro bereitgestellt für eine Planung- und Umsetzungsdauer von bis zu 50 Jahren.

Von großem Interesse war bei den Besuchern natürlich die Planung für die Staustufe Pleidelsheim und das Beihinger Wehr. So soll die rechte Schleusenkammer für Schiffe mit 105m Länge ausgebaut werden, das Wehr in Beihingen neu gebaut und mit einer wartungsärmeren Technik ausgestattet werden und auch das Hochwasserregulierungstor erneuert werden. Auch über ein zusätzliches kleines Wasserkraftwerk sei man mit dem Energieträger im Gespräch. Zu Ausgleich dieser baulichen Maßnahme sei geplant, eine Fischtreppe neben dem Wehr zu errichten. Ein Umgehungsgerinne wie in Ludwigsburg in den Zugwiesen realisiert, ist einer Fischtreppe vorzuziehen, wenn die Platzverhältnisse es zulassen. Diese örtlichen Maßnahmen sind in einem Zeithorizont von 10-15 Jahren zu sehen.

Bei der anschließenden Diskussion wurde Klaus Michels von Walter Braun vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stuttgart unterstützt.

Die Fragerunde war sehr aufschlussreich und hat zugleich neue Fragen aufgeworfen, die meist nur von der Politik beantwortet werden können. Über einige der Fragen und Antworten werden wir Ihnen in einer der nächsten Amtsblattausgabe berichten.

 

Unser Fazit: Die Veranstaltung war sehr informativ. Wir wissen nun, wie die konkreten Planungen bei uns aussehen, wir haben gehört, dass enorm viel Zeit gebraucht wird, um das Geplante umzusetzen. Die Neckarschifffahrt könnte eine Chance für den Verkehr sein, hat aber mit vielen verschiedenen Widerständen zu kämpfen. Meist geht es dabei um Fragen, die unsere Politiker klären müssen, um die richtigen Weichen zu stellen.

 

Christel Staudenmaier/Karin Zimmer

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