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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) (Archiv)

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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) | 16.05.2017 – 30.05.2017

Vogelwanderwochenende mit dem BUND OV Ingersheim

(1) Abendliche Vogelwanderung rund um Ingersheim

Dass der Abend auch reizvolle Chancen bietet, in den Weinbergen und den Neckarauen das Konzert unserer heimischen Vögel zu belauschen, versprach die Einladung des BUND Ortsverbands Ingersheim. Über 20 Vogelinteressierte waren am Samstagabend pünktlich um 19 Uhr zur Aussichtsplatte nach Kleiningersheim gekommen und wurden von Karin Zimmer, der Vorsitzenden des Ingersheimer Ortsverbands und der Vogelstimmenexpertin Ute Herrmann begrüßt.
Am Kleiningersheimer Schloss entlang waren neben einem überfliegenden Kormoran, Amsel, Spatz und Kohlmeise die ersten schnell erkannten Vogelarten. Auf dem Weg zum Pfarrgarten fesselten das Flugbild von Mehlschwalben und Mauersegler und die dazugehörigen Erläuterungen von Ute Herrmann die Gruppe.

 

Weiter ging es am Schönblick vorbei, wo sich Staren im dichten Gehölz der Kleiningersheimer Klinge eindeutig und deutlich bemerkbar machten. Rabenkrähen, eine Bachstelze, Türken-, Ringeltauben und Elstern konnten die meisten der Teilnehmer mit bloßem Auge sichten. Der Buchfink durch eindeutige Melodie und der Hausrotschwanz per Fernglas auf einer Antenne sitzend, fanden auch ihren Eintrag in die Protokollliste. Für die Mönchs- und Gartengrasmücke bedurfte es bei den meisten die Hilfe durch Ute Herrmann, die unermüdlich auf alle Vogelgesänge aufmerksam machte. Im Biotop am Häuselbach konnten vom Weg aus gerade noch im immer dunkler werdenden Licht Stockenten vermutet werden. Ein Mäusebussard und ein Buntspecht waren die letzten Notizen vor dem nach oben führenden Stäffelesweg zurück in den Pfarrgarten.

Mit Apfelsaft- und Rhabarbersirup-Schorle, Flachswickel und Vögelesgebäck fand der abendliche Spaziergang dann seinen Ausklang. Bis auf ein paar wenige Regentropfen war die Gruppe von der aus Ludwigsburg her drohenden schwarze Wolkenschicht  verschont worden. Dankend verabschiedeten sich die Teilnehmer mit dem Wunsch auf ein nächstes Mal.

 

(2) Zum Pleidelsheimer Baggersee – Paradies aus 2. Hand 

Am Sonntagmorgen war eine kleinere Gruppe Interessierter mit Gebietskennerin Karin Zimmer und Vogelexpertin Ute Herrmann unterwegs zum Pleidelsheimer Baggersee. Hier war das Augenmerk neben den Vogelarten auf den Reiz der Einzigartigkeit der Landschaft gerichtet. Der Altneckar als naturbelassener Seitenarm des Schifffahrtskanals mit den wenigen noch vorhandenen Merkmalen einer einstigen Auenlandschaft und das aus einem ehemaligen Baggersee entstandene Biotop sind einzigartig und faszinierend.

Der Weg zum Baggersee führte an den im Landkreis Ludwigsburg seltenen Schwarzpappeln vorbei. Dem solitären männlichen Altbaum linksseitig der L1125 in Richtung Pleidelsheim haben die Aktiven des BUND Ortsverbands Ingersheim gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung 2008 einen damals 2-jährigen weiblichen Jungbaum zur Seite gestellt. In seinem 10.Lebensjahr hat sie dieses Jahr erstmals geblüht und Früchte angesetzt.

Über die Neckarbrücke an der Pleidelsheimer Schleuse vorbei war dann bald der Baggersee erreicht und damit auch das Highlight in diesem Jahr gesichtet. Erstmals brütet in einem umgebauten Reihernest ein Storchenpaar. Reiher, Kormorane und dieses Storchenpaar wohnen und brüten auf einer hohen im Wasser stehenden Weide in verschiedenen Etagen friedlich nebeneinander. Oberhalb der Storchenbrut lassen einen die wuscheligen Köpfe der Jungreiher schmunzeln und der erst auf den zweiten Blick auffallende durchlöcherte Totholzbaum wirkt wie eine künstlerisch gestaltete Skulptur. Man kann gar nicht aufhören hinzuschauen.

 

Die Beobachtungsplattform im hinteren Teil des Sees, gab nach und nach weitere Einblicke frei: Irritierend wirkte die geschlossene Schicht an Wasserlinsen, die den See durch und durch grün erscheinen lässt. Auf einem querliegenden Baumstamm wurden erst nach genauerem Hinsehen Schildkröten erkannt, weil deren Panzer durch die Wasserlinsen gut getarnt waren. Zwei Nester, in denen Blässhühner brüteten, wurden gesichtet und auch ein brütender Schwan auf der anderen Uferseite des Sees. Ob der weiße Fleck im Grün der Wasserlinsen, der sich als toter Schwan entpuppte, sein Partner ist, bleibt Vermutung. Der Blick in den See - mit und ohne Fernglas – für alle beeindruckend. Zurück in Ingersheim, wurde die Veranstaltung mit einem Frühstück im Freien beschlossen.

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