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Ingersheim informiert (Archiv)

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Ingersheim informiert | 06.07.2018 – 12.07.2018

Nicht alles Schöne tut auch gut

In den letzten Jahren gerät eine Pflanze bei uns immer öfter in die Schlagzeilen: das Jakobskreuzkraut. Während manch einer allein beim Anblick einer gelbblühenden Pflanze in Panik gerät, erfreuen sich viele optisch an der hübschen gelben Blume, die immer häufiger an Straßenrändern, im Grünland, aber auch in Gärten anzutreffen ist.

Gerade Pferde- und Rinderhalter fürchten die Pflanze jedoch zu Recht, da sie ein Gift enthält, welches sich in der Leber absetzt und bei beiden Tierarten zu tödlichen Vergiftungen führen kann. Auch im trockenen Zustand als Heu behält es seine Giftstoffe, so dass Wiederkäuer und Pferde es mit der Nahrung aufnehmen.

Foto: Sylvia Engel 

 

Das Jakobskreuzkraut gehört zur Familie der Korbblütler. In den letzten 10 Jahren hat es sich in Deutschland, aber auch in angrenzenden Ländern stark ausgebreitet. Es wird bis 1,30 m hoch und blüht von Juni bis September. Im ersten Jahr bildet die Pflanze dem Boden anliegende Rosetten aus gefiederten Blättern, im zweiten Jahr die langen, am Grunde rötlichen, kantig gerillten Stängel. Diese tragen bis zu 20 gelbe Blütenköpfe.

Jakobskreuzkraut wächst hauptsächlich an Straßen- und Wegrändern, Bahndämmen, Böschungen und auf ungepflegten Weiden. Es ist auch auf Brachflächen, an Waldrändern und auf wenig genutzten Grünlandflächen zu finden. Alle diese Standorte sind vorwiegend sonnig und trocken und zeichnen sich durch wenig Konkurrenz durch andere Pflanzen aus. Denn dort, wo das Jakobskreuzkraut ausreichend Licht durch offenen Boden oder lückige Bestände vorfindet, hat es als sogenannter „Lichtkeimer“ die richtigen Bedingungen, um zu keimen. In dichten, ausreichend gepflegten und gedüngten Grünlandbeständen ohne Lücken, kommt Jakobskreuzkraut praktisch nicht vor.

Die nachhaltigste Form der Bekämpfung ist neben einer frühen Mahd das Ausreißen oder Ausstechen der flach wurzelnden Pflanze. Dabei sollten Handschuhe getragen werden, die Pflanzen sind anschließend im Restmüll zu entsorgen. Entstehende Lücken werden am besten mit einer Samenmischung wertvoller Grünlandgräser geschlossen. Trotzdem kann es aufgrund unvollständiger Entfernung bzw. im Boden vorhandener Samen zum Wiederaustrieb des gerade bekämpften Jakobskreuzkrauts bzw. einer Keimung kommen. Eine regelmäßige Nachkontrolle wird daher dringend angeraten!

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