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Ingersheim informiert | 12.10.2018 – 18.10.2018

Rathaus-Soirée Ingersheim – Begegnung mit Amor & Venus

Komplett ausverkauft war am Sonntag die erste Veranstaltung des Kulturtreffs Pleidelsheim im Ingersheimer Rathaus. Mehr als 20 Tischgruppen waren liebevoll mit Tischdecken und Tüchern dekoriert und stimmungsvoll ausgeleuchtet. So strahlten der sonst so nüchterne Ratssaal und das Foyer im Dachgeschoss eine eher leichte und heitere Caféhaus-Atmosphäre aus und luden ein zu einer „Begegnung mit Amor & Venus“. Ein abwechslungsvolles Programm hielt für das Publikum Genuss in vielen Variationen bereit.

 

Der ganze Abend stand unter der bewährten Leitung von Doris Scülfort, die auch für die Konzeption verantwortlich zeichnet: Mehrere Kunstsparten sollen bei dieser Soirée zu Wort kommen und das Thema des Abends aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten. Diese Idee ist charakteristisch für Veranstaltungen des Kulturtreffs Pleidelsheim und wurde auch am Sonntag wieder überaus erfolgreich umgesetzt.

 Projektchor unter der Leitung von Doris Scülfort

Für ersten literarischen Genuss sorgte gleich das Opening. Einige Chormitglieder trugen als Potpourri d’Amour  kurze Texte von Horaz über Goethe bis Heine vor, die sich witzig-nachdenklich mit dem Thema „Liebe“ in großer Variationsbreite beschäftigen und so die Gäste mit kurzen Zitaten und Aphorismen auf das Thema des Abends einstimmten. Auch im weiteren Verlauf des Abends wurden immer wieder eindrucksvoll Texte von Heine, Kästner und Kishon vorgetragen, die sich mit den Themen Junggesellenabschied, Hochzeitmachen als Kinderspiel und der Frage beschäftigen, was eine Krokodillederhandtasche mit dem Selbstfindungsprozess einer Ehefrau zu tun hat.

 Tenor und Bass beim Eröffnungsständchen

Der Schwerpunkt des Abends lag aber eindeutig beim musikalischen Genuss: Chorgesang, Duette und Soli ergänzten und wechselten sich ab mit beeindruckender Instrumentalmusik. Dafür waren fünf junge Musikerinnen und Musiker der Jugendmusikschule Bietigheim zur Soiree eingeladen. Jeder einzelne von ihnen wurde bereits beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ ausgezeichnet und begeisterte auch das Ingersheimer Publikum. Am Horn war Soraya Kieser zu hören, mit der Oboe konnte Clara Piro überzeugen. Solo am Klavier stellte sich Amelie Basler vor, vierhändig interpretierten Alexander Schütz und Henning Dong einen Walzer von Rachmaninov. Und als ganz besonderes Highlight teilten sich die 4 jungen Pianisten Amelie Basler, Claudia Piro, Henning Dong und Alexander Schütz den Flügel, um achthändig die „Souvenirs of Hot Springs“ darzubieten.

 

Alexander Schütz und Henning Dong am Flügel

 

Der Projektchor des Kulturtreffs eröffnete unter der Leitung von Doris Scülfort seine Darbietungen mit der „göttlichen Venus“ von Mozart und spannte dann den Bogen seiner Stücke von Gluck, Haydn und Brahms bis hin zum großen Opernkomponisten Rossini. Neben Einzelbeiträgen sowohl der Frauen als auch der Männer gab es ein wunderbares Solo der jungen Karla Massouh, die gerade ihr Gesangsstudium an der Hochschule begonnen hat. Nicht fehlen zum Thema Liebe durfte natürlich auch die Barkarole Offenbachs, die mitreißend von Gertrud Eisenhardt und Hanne Ilg vorgetragen wurde, ergänzt vom ganzen Chorensemble. Einfühlsam und perfekt begleitete Jenia Keller am Flügel nicht nur dieses Duett sondern auch alle Chorstücke.

 

Für den visuellen Genuss des Abends war Ute Brügge verantwortlich. Sie ist zugleich Chorsängerin und Malerin. Schon als Kind vielfältig an Kunst interessiert, musste sie krankheitsbedingt ihren Beruf aufgeben und wandte sich der Malerei als Ausdrucksform zu. „Im Farbenrausch“ betitelt sie die Ausstellung ihrer  Acrylbilder, die teils floral gestaltet, dann aber auch dynamisch und kraftvoll im Ausdruck sind.

 

Zum Konzept des Kulturtreffs gehört immer auch der kulinarische Genuss in den Pausen. Im Ingersheimer Rathaus war dafür das Team des Gesundheitstreffs „Tu was“ zuständig; die Bezeichnung „Genusspause“ war wohl verdient.

 

Großer Applaus zeigte allen Akteuren, wie gut diese Rathaus-Soirée beim Publikum angekommen ist. Dies unterstrich Bürgermeister Godel in seinen Dankesworten an Doris Scülfort und alle Mitwirkenden noch einmal und freute sich, dass es mit dem Abend gelungen sei, den Kulturtreff Pleidelsheim auch zu einer Veranstaltung nach Ingersheim zu holen. Er hoffte, dies sei nicht die letzte Veranstaltung mit dem Kulturtreff. Als Hommage an die bestehende Partnerschaft mit Ingersheim im Elsaß beendete der Chor als Zugabe den Abend mit dem französischen Abendlied „La Nuit“ von J.P. Rameau.                                                                        

Thomas Stietzel

 

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