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Katholische Kirche St. Petrus und Paulus (Archiv)

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Katholische Kirche St. Petrus und Paulus | 08.07.2019 – 22.07.2019

Kirchliche Nachrichten KW 28/2019

Katholische Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus

Pfarrbüro: 74385 Pleidelsheim Stuifenstr. 17

Homepage, mit Kindergarten St. Michael:

https://kath-kirchengemeinden-freiberg-pleidelsheim-ingersheim.drs.de

Sekretariat: Tel: 07144 23 773, Fax: 893 338

Büro – Öffnungszeiten: Di - Mi 9:00 – 12:00 Uhr, Do 16:00 – 18:00 Uhr,

                                       Fr. 9:00 –  11:30 Uhr

Email: StPetrusundPaulus.Pleidelsheim@drs.de

Administrator ab 01.10.2018 Pfr. Dr. Wolfgang Gramer

Pastoralreferent Joachim Pierro, Tel: 07144 / 209328

Gemeindereferentin: Miriam Hensel, Tel: 07141 / 99 23 366

Jugendreferentin: Julia Hanus, Tel:  0152 / 021 743 51

 

 

Sonntag,

 14.07.2019  

10:00

PL

ökum. Gottesdienst zum Straßenfest

 

11:00

FR

Familiengottesdienst, anschl. Kirchplatzschwätzle

 

18:00

 

Kein Abendgottesdienst in der Schlosskirche Ludwigsburg

 

 

50 Jahre Katholische Kirchengemeinde Pleidelsheim-Ingersheim und 51 Jahre Kindergarten St. Michael

Wir wollen Danke sagen!

An allen ehrenamtlichen Mitarbeiter und hauptamtliche Mitarbeiter die für dieses große Jubiläumsfest Hand in Hand zusammengearbeitet haben, ein wirklich herzliches Dankeschön.

Ohne Sie wäre ein solches Fest nicht möglich gewesen.

i. A. Sabine Bevilacqua

Pfarrbüro

Ein Rückblick

Am Sonntag, dem 30.06.2019 feierte die Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus in

Pleidelsheim ihr 50-jähriges Bestehen. Die Kirche war brechend voll, eine Situation, die mittlerweile selten geworden ist. Zelebrant war Pfarrer Batscho, der die Gemeinde über mehrere Jahrzehnte geleitet hatte.

Foto: Klara Joas

Pastoralreferent Joachim Pierro schilderte in seiner Predigt die Entwicklungsgeschichte der Gemeinde, die mit den dramatischen Folgen des zweiten Weltkrieges ihren Anfang nahm. Im Laufe der Jahre schufen die katholischen Zuwanderer zusammen mit Einheimischen die Kirchen in Pleidelsheim und Ingersheim, Gemeindehäuser und einen Kindergarten.

Foto: Klara Joas

Die herausragende Besonderheit dieses Gottesdienstes bildete aber der zweite Teil der Predigt von Joachim Pierro, in der er die Frage stellte: „Wie geht es nun weiter,

angesichts der nicht mehr zu leugnenden Krise der Kirche und des Glaubens?“ und fuhr dann fort:
„Die Kirche - insbesondere die katholische - verlieren mehr und mehr

Vertrauen und das nicht allein des Missbrauchsskandals wegen. Ja es geht sogar soweit, dass der Kern, der Grund auf dem die Kirche steht, in Frage gestellt ist: Kann man im 21. Jahrhundert vernünftigerweise noch an Gott glauben? Noch an Jesus Christus als dem Auferstanden? Große Teile evangelischer und katholischer Christen tun dies nicht mehr und sagen das auch. Es gibt Theologen und Studenten und Studentinnen der Theologie, die mehr oder weniger offen bekennen, nicht mehr an den zentralen Gehalt der christlichen Botschaft glauben zu können: an Ostern, an die Auferstehung. Ja und was das Kirchesein angeht, ist es überhaupt nicht mehr angesagt, sich als Christ zu bekennen, schon erst recht nicht als Katholik. Ich bin nicht erst einmal gefragt worden, wie man heute noch katholisch sein

oder wie ich für diese katholische Kirche arbeiten und mich engagieren könne. Es steht bei all dem nicht weniger als der Glaube selbst und damit grundsätzlich die Existenz der Kirche in Frage“. Geht es nicht vielen von uns genauso?

Und dann benennt er drei Perspektiven zur Beantwortung der eingangs gestellten Frage.

 

1. „Wenn wir sehen müssen, wie die Glaubenstradition abbricht, wie der Glaube an Jesus Christus in Familie, in Schule, in der Katechese nicht mehr prägend praktiziert wird. Wenn das, was bisher vielleicht noch irgendwie selbstverständlich schien, nun aber alle Selbstverständlichkeit verliert, dann bleibt uns, wenn wir Kirche und Gemeinde Jesu Christi sein wollen, nichts anderes übrig, als uns selbst zu fragen – und das auch ganz persönlich: Wo erzählen wir von unserem christlichen Glauben?

Was bedeutet es uns zu Gott zu beten?

Wo und wie versuchen wir miteinander Jesu Botschaft, Gott und unseren Glauben an ihn mit unserer Vernunft zu verstehen?

Dass wir uns mit der Mitte, dem Kern des Glaubens befassen und auseinandersetzen müssen, scheint mir das A und O zu sein. Ohne diesen Kern, verliert sich alles andere, und sei es noch so gut gemacht, in Aktionismus.

 

2. Wo und wann trauen wir uns als Christ, ja gar als Katholik zu bekennen? Natürlich tun wir das hier in der Kirche, aber ich meine dort, wo man uns dafür ungläubig oder gar schief anschaut, wo wir womöglich in Rechtfertigungszwang kommen. Können wir noch sagen: Ja ich bin gerne Christ; und ja, bei allem, was in der Kirche völlig zu Recht zu kritisieren ist, ich bin gerne Katholik?

 

3. Und ein dritter Gedanke: der richtet sich an uns alle, jedoch v.a. an unsere Bischöfe und an die, die Macht und Amt in der Kirche haben. Das erste und wichtigste Gebot der Bibel (Dtn 6,4) beginnt mit einem kurzen, zwei Worte umfassenden Satz: ‚Höre Israel! ‘ Dann folgt das Bekenntnis: ‚Der Herr, unser Gott, der Herr ist einzig. ‘ Und erst dann die Weisung: ‚Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben. ‘ Höre! Das möchte ich uns, jedoch vor allem den Oberen in der Kirche zurufen: Höre! Hört, wie es im Kirchenvolk rumort! Hört, was die – gerade auch die im Glauben schon alt gewordenen – Katholiken aus ihrem Glauben heraus erkennen und sehen und euch mitteilen und kundtun! Hört wie diese Zeit im 21. Jahrhundert tickt; entdeckt, wo darin der Heilige Geist weht. Hört! Denn es genügt nicht mehr, einfach alles beim Alten zu belassen.

 

Höre! Das heißt nicht: Rede nach dem Mund. Das heißt auch nicht: Erfülle einfach die Wünsche und die Erwartungen. Höre heißt aber: Hör zu! Tu dein Herz auf, um zu

verstehen! Nimm den Glauben und die Glaubenseinsichten des Kirchenvolkes, des

Gottesvolkes ernst.

Und so sei uns allen ein Hoffnung und Zuversicht weckendes Wort gegeben; eine Weisheit von Georg Christoph Lichtenberg: ‚Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird. Aber soviel kann ich sagen, dass es anders werden muss, wenn es gut werden soll.“

Es war sehr still in der Kirche, aber am Ende dieser Predigt kam Beifall auf, fast nicht

enden wollender Beifall. Das ist mehr als ungewöhnlich in einem katholischen

Gottesdienst, aber es zeigt, dass die Menschen leiden und dass Veränderung notwendig ist. Die Hauptbaustellen müssen hier nicht genannt werden, das haben sachkundige, gläubige und verantwortungsbewusste Menschen wie Hans Küng, Dr. Schockenhoff, Pater Klaus Mertes SJ und viele andere zur Genüge getan.

Deshalb: Höre Israel, bevor alles zu spät ist!

Mit Erlaubnis von Herrn Pastoralreferent Joachim Pierro verfasst und veröffentlicht.

05.07.2019

M. Rosskopf

 

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