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Archiv | 30.04.2021 – 06.05.2021

Vor 175 in Ingersheim geboren: der Erfinder der Leitz Ordner: Johann Ludwig Leitz.

Hinweis für Enthüllung der Louis Leitz-Gedenkstele

 

Mehrerer runder Jubiläen werden in Verbindung mit dem berühmtesten Sohn der Gemeinde Louis Leitz in diesem Jahr 2021 gedacht. Den Auftakt macht der kommende Sonntag. Am 2. Mai wird um 14 Uhr Frau Bürgermeisterin Simone Lehnert zwischen den beiden Rathäusern am Hindenburgplatz eine Erinnerungsstele enthüllen. Gestiftet wurde die Stele von den Nachkommen in der Leitz-Familienstiftung. In Erinnerung und in Würdigung seiner Lebensleistung überreichen sie zusätzlich eine namhafte Summe für in not geratene Kinder in Ingersheim.

Leider kann durch die Beschränkungen in der Corona-Pandemie keine öffentliche Veranstaltung stattfinden. So wird die Enthüllung nur mit den Vertretern der Presse und den Beteiligten stattfinden. Die Ingersheimerinnen und Ingersheimer sind jedoch ganz herzlich eingeladen, ab der kommenden Woche die Erinnerungsstele zu besichtigen.

Vor 175 Jahren, am 2. Mai 1846 um „2 Uhr abends“, wie der Pfarrer im Taufregister vermerkte, wurde Johann Ludwig Leitz in der Brunnengasse 2 geboren. Der Vater war ortsansässiger Küfer, die Mutter eine geborene Durian.  Die Eltern starben früh und hinterließen sieben unmündige Kinder, die nach und nach ihren Heimatort verließen. Louis, wie er sich später der Mode entsprechend nannte, begann mit 14 Jahren eine Dreherlehre. Die Ausbildung führte ihn nach Neuenstadt am Kocher, nach Schwäbisch-Gmünd und schließlich nach Stuttgart, wo er im Westen zusammen mit einem Kompagnon am 1. Juli 1871 – also vor 150 Jahren - eine Werkstätte für Fakturabücher gründete.

 

Die Gründung seiner Firma fällt zeitlich mit der Gründung des deutschen Reichs zusammen. In den darauffolgenden Jahren setzte ein beispielsloser Wirtschaftsaufschwung mit zahllosen Firmengründungen ein. Leitz erkannte die Chancen der Zeit. Die neuen Firmen und Kontore brauchten praktische und effiziente Bürotechnik. Und die lieferte er.

Mit der Entwicklung der Hebelmechanik, die erlaubte Schriftstücke an jeder beliebigen Stelle einzuordnen, revolutionierte er das Ablagesystem.

Mit Anregungen des amerikanischen Shannon-Registrator entwickelte seine Werkstatt schließlich den Leitz Registrator mit Umlegbügel und ab 1911 mit dem typischen Griffloch im Rücken. Damit war der typische Leitz-Ordner, wie man ihn noch heute kennt, geboren und feiert in diesem Jahr seine 110jährige Existenz.

Die Werkstätte expandierte von anfangs 3 Mitarbeitern auf ein Unternehmen mit 250 Beschäftigten kurz vor seinem Tod am 18. Mai 1918. Die Werkstatt war zur Fabrik geworden und der Firmenstandort befand sich seit 1898 in Feuerbach.

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