Freunde Laos (Archiv)

Die Geschichte von Fritz Sengdao

oder  

die etwas andere Patenschaft

Eines schönen Morgens im Februar 2016 stolperten wir etwas schlaftrunken über den Morgen-Markt in Luang Prabang um den Proviant für den Tag einzukaufen. Da es dort häufig nicht immer sehr magenfreundlich aussieht (Bambusratten, Kröten, diverse Insekten, Schlangen, sogar ein Nacktmull war im Angebot) konzentrieren sich die Augen lieber auf Bekanntes und Erwünschtes. Aber an diesem Morgen passierte es:  Fritz nahm unsere Augen gefangen! Fritz ist eine Dao Cham, eine „goldene Schildkröte“, ein wunderschönes Tier, das natürlich zum Kochen angeboten war. Dennoch haben die Leute in Laos eine besondere Ehrfurcht vor eben dieser Schildkröte, da insbesondere sie mit Glück und langem Leben verbunden ist. So waren auch alle „Mae Kha Thalat, die Marktfrauen, sehr einverstanden damit, dass wir sie kauften. Für 7 Dollar gehörte sie uns und viele freundliche Augen folgten uns, hatten wir doch eben das pure Glück gekauft

Nun fingen die Probleme an: Ist sie gesund, was will sie essen und insbesondere, wo sollten wir sie freilassen ohne Gefahr zu laufen, dass sie an der nächsten Ecke wieder eingefangen wird? Wir bauten ihr erst mal ein bequemes Haus aus einem Karton, legten viel Heu und Gras hinein, boten ihr Obst, Wasser, Gemüse an. Am zweiten Tag fing sie endlich an zu essen und trinken.

Nach vielem Diskutieren und Überlegen wollten wir sie zum Wasserfall, in den dortigen Schmetterlingsgarten bringen, aber ganz sicher waren wir uns nicht. Dort ist es sehr unruhig, viele Menschen nutzen diesen Ausflugsort. Da erhielten wir beim Gespräch mit einem guten Freund die rettende Idee: Er wusste von einem Ehepaar, das außerhalb der Stadt in einem Haus mit großem Garten lebt und mit Freude und Enthusiasmus Schildkröten aufnimmt und pflegt. Wir setzten uns telefonisch in Verbindung und Fritz wurde schon am nächsten Tag in einer Einkaufstasche abgeholt und dorthin mitgenommen.

Neunundsechzig Artgenossen warteten dort schon auf unsere Schildkröte und sie hat jetzt das allerbeste Leben, das man sich vorstellen kann. Wir durften uns selbst davon überzeugen, danken Vilaiphone und Mike, den neuen „Eltern“ von Fritz und bleiben natürlich weiterhin mit ihnen in Kontakt.

Danke für ihr Interesse an unserer Arbeit in Laos und danke an die Gemeindeverwaltung für die Veröffentlichungen.

Für Kontakte stehen wir gerne zur Verfügung, sie erreichen uns unter Tel. 0742 54266, unsere Website www.freunde-laos.de

Irene Heine