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Singgemeinschaft Ingersheim e.V. (Archiv)

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Singgemeinschaft Ingersheim e.V. | 08.01.2024 – 22.01.2024

Singgemeinschaft Ingersheim startet ins Jubiläumsjahr

Die Singgemeinschaft Ingersheim feiert im Jahr 2024 ihr 150jähriges Chorjubiläum. Im Gründungsjahr 1874 gehörte Ingersheim zum Königreich Württemberg, als sich sangesfreudige Männer zusammenschlossen und den Gesangverein „Liederkranz“ gründeten.

Die noch kleine Sängerschar pflegte den Gesang von Volksliedern im mehrstimmigen Chorgesang. Der Männerchor entwickelte sich leistungsmäßig nach oben und wagte sich bald an die Öffentlichkeit.

So bekam der „Liederkranz“ auch außerhalb der Ortsgrenze einen guten Ruf und dem Verein wurde im September 1880 die Abhaltung der dritten Generalversammlung des „Sängerbundes vom Mittleren Neckar“ übertragen.

Zu dieser Veranstaltung kamen über 500 Sänger aus 20 Vereinen nach Großingersheim. Nach dem Kirchgang ging der Festzug durch den festlich geschmückten Ort zum Festplatz, wo sich über 2000 Personen eingefunden hatten.

In den folgenden Jahren widmete sich der Verein dem weiteren Aufbau und der Pflege des Volksliedes, allerdings wurde die weitere Entwicklung des „Liederkranzes“ jäh unterbrochen. Aufgetretene Meinungsverschiedenheiten unter den Mitgliedern führten zu einer Spaltung des Vereins und ein zweiter Gesangverein mit den Namen „Neckarlust“ wurde gegründet.

Beide Vereine wetteiferten miteinander, wer wohl der Bessere sei im Chorgesang und diese Konkurrenz steigerte die Leistungen von beiden.

Als schon im Jahre 1914 die Schatten des Krieges über das Land kamen, feierte der „Liederkranz“ noch im selben Jahr sein 40jähriges Jubiläum.

Viele Sänger und Mitglieder beider Vereine wurden zu den Waffen gerufen. So mancher dieser Sangesfreunde sah die Heimat nicht wieder.

Aber bald nach Beendigung des ersten Weltkrieges fanden sich wieder sangesfreudige Männer beider Vereine zusammen, um diese neu aufleben zu lassen.

1924 feierte der „Liederkranz“ sein 50jähriges Jubiläum, die „Neckarlust“ folgte im Jahr 1925 mit der Weihe einer neuen Fahne. In dieser Zeit gründete die „Neckarlust“ einen gemischten Chor.

In den folgenden Jahren veranstalteten beide Vereine in bunter Folge Liederabende, Konzerte und gesellige Veranstaltungen. Bei Preis- und Wertungssingen konnten schöne Erfolge erzielt werden.

Das älteste erhaltene Protokoll beginnt mit dem Bericht von der Generalversammlung vom Männerchor „Liederkranz“ am 24. Januar 1931.

Die Versammlung fand im Gasthaus „Hirsch“ statt unter dem ersten Vorsitzenden Wilhelm Kallenberger. Die Anwesenden 35 Mitglieder von insgesamt 71 stimmten nach kontroverser Diskussion dem Beitritt zum Sängerbund „Mittlerer Neckargau“ zu und gaben dem Antrag statt, dass arbeitslose Aktive vom Mitgliedsbeitrag in Höhe von 4 Mark befreit werden.

Dieser Beitrag wurde ein Jahr später bei der Hauptversammlung nach Beschluss auf 3 Mark gesenkt.

1933 wurde bekannt, dass in Württemberg als einziger Chorverband nur noch der „Schwäbische Sängerbund“ existierte. Die Machthaber des Dritten Reiches bestimmten, dass in Gemeinden unter 2000 Einwohner nur noch ein Gesangverein bestehen durfte.

Deshalb wurde der Arbeiterverein „Neckarlust“ aufgelöst und das Vereinsvermögen beschlagnahmt. Die 42 Mitglieder des aufgelösten Vereins traten geschlossen dem „Liederkranz“ bei. Der Vorschlag zur Gründung eines gemischten Chores wurde jedoch nicht befürwortet.

Im Jahr 1934 wurde der Kreisverband „Sängerkreis Mittlerer Neckar“ dem „Schillergau“ zwangseinverleibt. Das Fest zur Fahnenweihe im Mai 1935 konnte wegen der Maul- und Klauenseuche nicht durchgeführt werden. Die Fahnenweihe wurde dann ein Jahr später beim Kreissängertag auf der „Seewiese“ nachgeholt. Daran teilgenommen hatten 43 Vereine mit 1700 Sängern. Die Bewirtung wurde vom Verein selber übernommen und bescherte eine satte Zunahme in die Vereinskasse.

Bedingt durch die folgenden Kriegsjahre wurde die Sängerschar immer kleiner und es konnten nur noch wenige Singstunden abgehalten werden. Deshalb halfen bei den Trauerfeiern für die gefallenen Sängerkameraden aus den Nachbargemeinden befreundete Sänger aus.

Der Fliegerangriff am 26.12.1944 forderte neben anderen Opfern auch die Ehrensänger Gottlob Ansel und Wilhelm Vischer vom „Liederkranz“.

Erneut musste 1945 das Vereinsleben neu aufgebaut werden. Neue Wege für eine ersprießliche Vereinsarbeit im Ort wurde gesucht und gefunden.

Verantwortungsbewusste Männer aus allen früheren Vereinen gründeten mit Unterstützung der damaligen Gemeindeverwaltung unter Bürgermeister Karl Braun den Sport- und Kulturverein SKV Großingersheim, in dem alle vorher bestehenden Vereine als Abteilungen aufgingen. So wurde der Gesangverein „Liederkranz“ die „Gesangsabteilung im SKV“.

Im Januar 1946 fand die erste Singstunde nach dem Krieg im Gasthaus „Hirsch“ statt. Anwesend waren 40 Männer unter der Chorleitung von Rektor Hauf. Und ein Monat später fand die erste Singstunde des gemischten Chores statt, allerdings probten der Männerchor und der gemischte Chor an getrennten Tagen. Erst 1967 wurden die Proben der beiden Chöre auf einen Tag zusammengelegt.

Die erste Hauptversammlung der Gesangsabteilung wurde am 4. Mai 1946 im Gasthaus „Rose“ abgehalten. Vorstand war Eugen Fritz, der diesen Posten insgesamt 27 Jahre lang ausübte.

Fortsetzung folgt.

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