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Ingersheim informiert | 27.11.2019 – 11.12.2019

Biotopvernetzungskonzeption Ingersheim vorgestellt

Von Frühjahr 2018 bis Sommer 2019 hat die Gemeinde Ingersheim von der Planbar Güthler GmbH eine Biotopvernetzungskonzeption erarbeiten lassen. Das Ergebnis wurde Anfang November im Gemeinderat von Kerstin Schlange – der zuständigen Projektleiterin des Ludwigsburger Planungsbüros – vorgestellt.

 

„Das Gemeindegebiet von Ingersheim weist eine erfreulich hohe Arten- und Lebens­raumvielfalt auf“ erläuterte Kerstin Schlange. Besonders charakteristisch seien die Streuobstwiesen, die terrassierten Steillagen, zahlreiche Fließ- und Stillgewässer sowie die weiten Ackerfluren.

 

Die Tier- und Pflanzenarten der genannten Lebensräume weisen unterschiedliche Ansprüche auf, die im Biotopvernetzungskonzept mit Hilfe sogenannter Zielarten berücksichtigt wurden. Feldlerche und Rebhuhn repräsentieren die Tierwelt der ackerbaulich geprägten Hochflächen, Wendehals und Halsbandschnäpper stehen für die Bewohner der Streuobstwiesen, Mauer- und Zauneidechse sind typisch für die trocken-warmen Lebensräume der Steillagen und Amphibienarten wie Feuersalamander und Springfrosch wurden als Zielarten der Gewässerlebensräume ausgewählt. Die Biotopvernetzungskonzeption zeigt, wo sich wichtige Lebensräume dieser Zielarten im Gemeindegebiet finden und wie diese – im Sinne einer Erhaltung und Erhöhung der Artenvielfalt – künftig besser vernetzt werden können.

 

Die entwickelte Konzeption konzentriert sich auf die durch landwirtschaftliche Nutzung entstandene und geprägte Kulturlandschaft. Die Erhaltung und Vernetzung von Lebensräumen ist daher eng an die Ingersheimer Landwirte, Wengerter und Streuobstwiesenbesitzer geknüpft, die die Bewirtschaftung und Pflege der Flächen übernehmen. Ihre Arbeit sorgt bereits jetzt ganz wesentlich für den Artenreichtum der Gemeinde.

 

Um einen zusätzlichen wirtschaftlichen Anreiz für die Pflege von Streuobstbäumen und die Verwertung von Obst aus den Streuobstwiesen zu schaffen, wurde im Rahmen des Projektes der Kontakt zur Obstsaft-Aufpreisinitiative „Steinkauz“ hergestellt. Mit der ersten Umsetzung von Maßnahmen wurde auch auf einer Reihe von Graswegen zwischen Ackerschlägen begonnen, die von Ingersheimer Landwirten mit Blühmischungen neu eingesät wurden. Auch die Gemeindeverwaltung beabsichtigt, die Pflege gemeindeeigener Grundstücke so anzupassen, dass Zielarten künftig stärker profitieren können. Erreicht wird dies beispielsweise durch eine Reduktion der Mäharbeiten, so dass blütenreiche Säume entstehen können, die Nahrung und Rückzugsmöglichkeiten für die Tierwelt bieten.

 

Wichtiges Anliegen des Projekts war die Einbeziehung der relevanten Akteure. Aus diesem Grund wurden alle wichtigen Arbeitsschritte der Biotopvernetzungskonzeption von einem Arbeitskreis begleitet. Unterschiedliche Blickwinkel auf die Natur und Landschaft rund um Ingersheim wurden durch die beteiligten Landwirte, Wengerter, Jagdpächter, Vertreter des Obst- und Gartenbauvereins und des ehrenamtlichen Naturschutzes ebenso wie Mitglieder des Gemeinderats, der Gemeindeverwaltung, des Landschaftserhaltungsverbandes Ludwigsburg und der Fachbehörden des Landratsamtes gewährleistet. „Das Wissen und die langjährige Erfahrung der Mitglieder des Arbeitskreises waren für die Bewertung der Ist-Situation, die Entwicklung der Maßnahmen und Umsetzungsvorschläge sehr hilfreich“, sagte Kerstin Schlange. Das dicke Lob der Projektleiterin in Richtung der Arbeitskreismitglieder unterstrichen Bürgermeister Godel nebst Gemeinderäten in der anschließenden Aussprache. Godel merkte zudem an, dass die Gemeinde mit der erarbeiteten Konzeption eine Grundlage zu Umsetzung von Maßnahmen in der zukünftigen Landschaftsplanung habe: „Es ist eine Handlungsanweisung für uns, die wir nutzen wollen.“ Die Biotopverbundkonzeption ist online nachlesbar unter www.ingersheim.de (Menüpunkt Ratsinformationssystem, GR-Sitzung vom 5. November 2019).

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