Grüne Nachbarschaft (Archiv)

25 Jahre Grüne Nachbarschaft, 25 000 Blumenzwiebeln und 25 000 € Preisgeld: Auftakt zum Zukunftsprojekt „Naturoasen über Gemarkungsgrenzen hinweg“ -

die Grüne Nachbarschaft beginnt mit der Umsetzung der Maßnahmen für den Bundeswettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“

Die Grüne Nachbarschaft hat 2020 zusammen mit 39 weiteren Bewerbern im bundesweiten Wettbewerb „Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt“ für die gemeinsame Projektidee zur Förderung von Stadtnatur und Insekten den mit 25 000 € Preisgeld dotierten Preis gewonnen – und dies zum 25jährigen Jubiläum der Grünen Nachbarschaft.

Im Anschluss an eine AG- Sitzung fand der gemeinsame Auftakt zum Beginn der Umsetzungsmaßnahmen für das Zukunftsprojekt „Gemeinsam über Gemarkungsgrenzen hinweg nachhaltige Naturoasen entwickeln und vernetzen“statt. Die grünen Nachbarn freuten sich, dass sie hierzu auch Frau Mohr-Stockinger vom Wettbewerbsbüro Naturstadt begrüßen konnten, die noch das offizielle Kooperationsschild übergab. Das Wettbewerbsbüro unterstützt die Wettbewerbsgewinner bei der Umsetzung der Maßnahmen und besucht diese während der Umsetzungsphase.

In den fünf benachbarten Mitgliedskommunen der Grünen Nachbarschaft wird von Herbst 2021 bis Ende 2022 ein wachsendes Mosaik artenreicher Pflanzungen auf kommunalen Grünflächen entstehen und auch die Biotopvernetzung gestärkt.

Insgesamt 25 000 Blumenzwiebeln werden im Rahmen des Wettbewerbs an die Bevölkerung verteilt zum Pflanzen im eigenen Garten und von den Mitgliedskommunen auf geeigneten Friedhofsgrünflächen gepflanzt. So haben Wildbienen und andere Insekten schon früh im Jahr ein Nahrungsangebot. Durch die Einsaat der Flächen mit gebietsheimischem Saatgut entstehen blumenbunte Wiesen, die für reichhaltiges Insektenfutter sorgen.

Durch die Aufwertung von Wegebegleitgrün zwischen den Kommunen entstehen Biotopverbundlinien wie z. B. am alten Holzweg zwischen Bietigheim-Bissingen und Tamm. Hier werden bisherige schmale Grasstreifen und Ackerflächen mit gebietsheimischem Wiesensaatgut eingesät und künftig naturnah als zweischürige, kräuterreiche Wiese gepflegt. Ein Teil dieser Blühstreifen bleibt bis zum Beginn der folgenden Vegetationsperiode ungemäht, um Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten und zu schaffen.

Pflanzungen von Wildobstbäumen und heimischen Sträuchern ergänzen den vorhandenen Gehölzbestand. So werden Landschafts- und Ortsbild aufgewertet und die Qualität der siedlungsnahen Erholungsflächen erheblich gesteigert.

Mit Abschluss der Maßnahmen werden rund 3000 m² artenarmes Wegebegleitgrün und Friedhofsgrünflächen in artenreiche, insektenfreundliche Blühwiesen umgewandelt sein. Zusammen mit der Pflanzung standortgerechter, gebietsheimischer Bäume und 125 Wildgehölzen entsteht neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen.

Die Anlage eines Eidechsenhabitats, das Anbringen von Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse und Vogeltränken vervollständigen die Maßnahmen. Durch die bevölkerungsnahe Anlage auf Friedhöfen in Freiberg a. N. und Tamm und im lokalen Naherholungsbereich im alten Friedhof in Ingersheim entstehen Natur – Oasen, die zu Naturbeobachtung anregen und das Naturverständnis fördern.

Alle Pflanzungen und Einsaaten werden mit Info – Tafeln versehen, um die Bevölkerung zu informieren. Auf der Internetseite der Grünen Nachbarschaft können ab November Tipps und Anregungen zu naturnaher Gartengestaltung und ökologischer Grabbepflanzung abgerufen werden.

Die Grüne Nachbarschaft:

Die „Grüne Nachbarschaft“ ist ein freiwilliger Zusammenschluss der fünf benachbarten Kommunen Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg, Ingersheim, Freiberg und Tamm, die seit 25 Jahren über die Gemarkungsgrenzen hinweg, gemeinsam mehr als 120 Maßnahmen zur Umweltbildung und Biotopvernetzung realisiert haben. Die Grüne Nachbarschaft wurde 1995 gegründet. Zum Anlass des 25jährigen Jubiläums 2020 wurde eine Jubiläumsschrift erstellt, die als PDF zur Verfügung steht:

www.gruene-nachbarschaft.de

Die Grüne Nachbarschaft freut sich über die Auszeichnung beim Bundeswettbewerb Naturstadt – Kommunen schaffen Vielfalt.

Von links: Katharina Hofmann, Ludwigsburg; Bürgermeisterin Simone Lehnert, Ingersheim; Roswitha Ott, Bietigheim-Bissingen, Gabriele Muck, Ludwigsburg; Bürgermeister Michael Wolf und Elke Grözinger, Bietigheim-Bissingen, Bürgermeister Michael Ilk, Ludwigsburg; Bürgermeister Martin Bernhard, Tamm; Sonja Mohr-Stockinger, Bundeswettbewerb Naturstadt und Ulrike Schmidtgen, Ludwigsburg.