Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) (Archiv)

Aufgrund des großen Interesses im letzten Schuljahr werden nun zum zweiten Mal die „Bauernhofbesuche“ im Rahmen der freiwilligen Nachmittags-AGs angeboten – dieses Jahr für die Erst- und Zweitklässler.
„In Ingersheim werden Hühner, Schafe, Kühe und Schweine als Nutztiere gehalten. Was das bedeutet, wie die Arbeit mit den Tieren aussieht und was wir als Verbraucher damit zu tun haben, könnt Ihr erfahren und auch alle eure Fragen stellen“, so die Ankündigung im Flyer.
Erneut war das Interesse der Kinder mit über 50 Anmeldungen sehr groß, so dass für die Besuche jeweils wieder zwei Termine geplant wurden.
Am Freitag, 03. März startete das Ganze und die erste Gruppe der angemeldeten Erst- und Zweitklässler fanden sich im Schulhof ein. Ziel waren die Schafe auf dem Hof der Familie Eggert in Kleiningersheim. Die zweite Gruppe besuchte die Schafe eine Woche später.
Nach einführenden Worten von Karin Zimmer und den Regeln, die es in der Natur zu beachten gilt, machte sich die Gruppe auf den Weg. Einmal hatten wir ideales trockenes und sonniges Wetter, beim zweiten Mal war es sehr windig, nass und kalt. Die Kinder hielten jedoch tapfer durch. Herr Eggert kam uns mit seinem Haus- und Hütehund, der auf den Namen „Tiger“ hört, entgegen und zeigte uns beim ersten Termin auf einem der Weideplätze die beiden Schafböcke - die „Papas“ der kleinen Lämmer. Beim zweiten Mal waren auf unserer Wegstrecke Jungschafe auf der Weide. Herrn Eggerts Schafe gehören zur hornlosen Rasse der Coburger Füchse und haben ein braunbeiges Fell. Diese Rasse ist vom Aussterben bedroht. Lämmer sind dunkelbraun und werden später hell. Schafe sind das ganze Jahr über im Freien. Sie frieren nicht, dank ihren dicken Wollfellen. Mutterschafe bringen ihre Lämmer im Stall zur Welt.

Herr Eggert erzählte, dass 37 der 40 Muttertiere ihre Lämmer bekommen haben, insgesamt 59 Lämmchen waren im Stall zu sehen. Beim ersten Termin war das Jüngste zwei Tage alt.
Auf unserem Weg nach Kleiningersheim kamen wir an den Geräten vorbei, mit denen das Futter für den Winter gemacht wird. Es braucht ein Mähwerk, einen Zettler, mit dem das gemähte Gras zum Trocknen „verzettelt“ wird und einen Schwaderer mit dem das Heu in Reihen gelegt wird. Damit das Heu bevorratet werden kann, wird es zu Ballen gepresst.
Damit alle Kinder den Lämmern nahekommen und deren weiches Fell berühren konnten, durfte eine Hälfte zuerst in den Stall, während die anderen ein aus Papier ausgeschnittenes Schaf anmalen und mit echter Schafwolle bekleben durften. Danach wurde gewechselt.
Wenn man sich im Stall ruhig verhält, kommen die Lämmer neugierig heran. Wenn es zu laut wurde, beschwerten sich die Mutterschafe mit lautem „Määäh“.

Auch den von Frau Eggert angebotenen Kinderpunsch und die Kekse nahmen die Kinder gerne an. Für den Rückweg haben die Großingersheimer Kinder die Fahrt im Linienbus genossen. Die Kleiningersheimer wurden direkt abgeholt.
Wir bedanken uns sehr herzlich für die Gastfreundschaft und die Zeit bei Familie Eggert. Es war ein interessanter Einblick in die Schafhaltung und die Besonderheiten dieser Nutztierart.
Karin Zimmer und Doris Pfeiffer-Bay (BUND OV Ingersheim)