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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) (Archiv)

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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) | 05.06.2023 – 19.06.2023

06.2023: Storchenberingung am Freiberger Schlössle

Seit 2022 brüten auf dem Wasserschloss in Freiberg-Geisingen Weißstörche. Davor hatten sie jahrelang am Pleidelsheimer Baggersee ihr Domizil, dessen Standfestigkeit nicht mehr gegeben war. Sie sind vermutlich gerne auf die in Freiberg auf dem Schlössle erstellte künstliche Nisthilfe umgezogen.
Wie im Vorjahr sind wieder drei Jungstörche geschlüpft und stehen kurz vor dem Ausfliegen. Das ist genau die richtige Zeit für die Beringung der Jungvögel. Die Stadt Freiberg a. N. hat hierbei mit der Storchenbeauftragten des Landes, Judith Opitz kooperiert. Karin Zimmer und Uli Michelfeit vom BUND haben die Aktion in die Wege geleitet. Die Beringungsaktion wurde möglich, dank der Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehr von Freiberg a. N.
Störche waren in Baden-Württemberg fast ausgestorben. Dank aktiver Hilfsprogramme der Umweltverbände und auch des Landes hat ihre Zahl wieder zugenommen. Die Hilfsprogramme werden wissenschaftlich betreut. So unterstützt die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) das Artenmonitoring durch eine Storchenbeauftrage, welche die Jungstörche im Land beringt. Dadurch ist es möglich, die Entwicklung der Population wissenschaftlich zu untersuchen. Hierbei kooperieren die Beteiligten mit der Vogelwarte Radolfzell, wohin die Ringbeobachtungen gemeldet werden.
Bei schönstem Frühlingswetter stiegen die Storchenbeauftragte Judith Opitz begleitet von Feuerwehrmann und Fotograf in den Arbeitskorb am Ende der Drehleiter. Den Jungvögeln wurden Plastikringe an den Beinen angebracht und sie wurden gewogen. Mehr als 2 kg zeigte die Waage beim kräftigsten Vogel, und ein halbes Kilo weniger beim schwächsten. Die Beringung ist für die Tiere völlig ungefährlich und auch die Alttiere verließen nur kurz das Nest, um gleich danach zu den Jungen zurückzukehren.

Fotograph, Feuerwehr und Frau Opitz
Fotograph, Feuerwehr und Frau Opitz
...mit der Drehleiter hoch zum Nest
...mit der Drehleiter hoch zum Nest

Frau Opitz nahm die Gelegenheit wahr, um über ihre Arbeit und die Entwicklung der Weißstörche in Baden-Württemberg zu berichten. Der Bestand betrug 1975 nur noch 15 Brutpaare und hat sich heute im ganzen Bundesland auf 1840 Brutpaare erhöht, was den intensiven Arterhaltungsmaßnahmen zu verdanken ist. Auch bleiben viele Störche wegen der Klimaerwärmung über den Winter hier. Dadurch überleben viele, die sonst auf ihren weiten Wanderungen nach Afrika gestorben wären. Trotz dieser Erfolge ist der Storch noch nicht über dem Berg, da die Nahrungssituation immer schlechter wird, so Frau Opitz. Insbesondere die Jungvögel sind auf eiweißreiche Nahrung in Form von Insekten angewiesen. Da der Bestand der Insekten um bis zu 70 Prozent zurückgegangen ist, haben die Jungen ein Problem und viele schaffen es nicht, gesund groß zu werden oder zu überleben. Nach Aussage von Frau Opitz gab es bisher im Kreis Ludwigsburg nur drei Brutpaare des Weißstorches.
Weiteres Interessantes zum Storch in Ingersheim der letzten 10 Jahre können Sie auf unserer Homepage nachlesen.
Karin Zimmer, Vorsitzende BUND OV Ingersheim Tel.: 22 06 85
https://www.bund-region-stuttgart.de/ueber-uns/in-der-region/kreis-ludwigsburg/ingersheim/

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