Motor-Sport-Club Ingersheim (Archiv)

BMX-Sportlerin Kerstin Meyer wird bei den BMX-Weltmeisterschaften in Glasgow zum 7. Mal BMX-Weltmeisterin

Kerstin Meyer vom MSC Ingersheim hat Anfang August bei den BMX-Weltmeisterschaften in Glasgow/Schottland ihren siebten Weltmeistertitel geholt. Nach 5 Jahren Rennpause, da sie den Rennsport nach ihrem sechsten WM-Titel im Jahre 2017 eigentlich an den Nagel gehängt hatte, verspürte sie durch ihr kurzes Intermezzo (WM-Rennen) 2022 doch wieder Lust und entschied sich an der diesjährigen WM teilzunehmen. Diesmal mit längerer Vorbereitungszeit, die jedoch im März durch eine Krankheit und im April durch eine Verletzung behindert wurde. So reichte es im Vorfeld zur WM nur für 5 Rennteilnahmen. Darunter war die Landesverbandsmeisterschaft Baden-Württemberg, die Kerstin in der weiblichen Cruiserklasse gewinnen konnte. Sowie die Teilnahme an den ersten beiden BMX-Bundesligaläufen, die sie ebenfalls beide in der weiblichen Cruiserklasse gewinnen konnte. In Glasgow startete Kerstin dann in der Cruiserklasse Women 40+, was bedeutet, dass hier die Starterinnen 40 Jahre und älter sind. Im Feld der 51 Starterinnen dieser Klasse befanden sich nur 5 Fahrerinnen, die älter als die 53-jährige Kerstin waren. Durch die Anzahl der Starterinnen ging es nach den 3 Vorläufen über das ¼-Finale und ½-Finale bis ins Finale. Hier galt sie neben der 12 Jahre jüngeren Christiane Wiesner, welche die Deutsche BMX-Meisterschaft und die Europa-meisterschaft, an denen Kerstin nicht teilnahm, in der Cruiserklasse gewonnen hat als Favoritin. Hatten doch beide Sportlerinnen bis zum Finale ihre 5 Läufe (Vorläufe, ¼ und ½ Finale jeweils gewonnen). Wiesner durfte sich den Startplatz im Finale als Erste auswählen und entschied sich mit Startplatz 2 für den vermeidlich besseren Startplatz, da dieser etwas näher zur Ideallinie für die anstehende Rechtskurve auf der WM-Strecke. Kerstin, die als Zweite wählen durfte, nahm die Position 4 am Gatter ein. Eine weise Wahl, wie sich beim Start zeigte. Da alle Finalistinnen einen guten Start hatten, ging es recht eng zu. Nach wenigen Tritten auf dem Starthügel konnte sich Kerstin jedoch schon einen kleinen Vorsprung herausfahren. Welcher sich nach dem ersten Hindernis auf gut 2-3 Radlängen vergrößerte. Keine andere Starterin konnte das Hindernis so gut bewältigen wie sie. Hier kam es also zum Vorsprung durch Technik. Den so herausgefahrenen Vorsprung gab Kerstin bis zum Ziel nicht mehr her und fuhr mit drei Radlängen ihren siebten WM-Titel entgegen. Damit hat sie bei der größten Radsport-WM der Geschichte den WM-Titel in der Cruiserklasse Women 40+ gewonnen.

Die größte Radsport-WM deshalb, da hier 13 unterschiedlichen Disziplinen, welche normalerweise getrennt organisiert werden, diesmal jedoch gebündelt in Glasgow in der Zeit vom 03.- 13.08.23 ausgetragen wurden.

Neben der Cruiserklasse startet Kerstin auch noch in der 20 Zoll-Klasse Master Women, wo sie im letzten Jahr bei der Premiere der Klasse den siebten Platz im Finale erreichte. Diese neue Klasse ist für Sportlerinnen ab 30 Jahre offen. Kerstin war mit ihren 53 Jahren, zusammen mit einer Engländerin, die Älteste im Starterfeld. Hier verpasste Kerstin das Finale um einen Platz da es im entscheidenden Lauf in der ersten Kurve eine kurze Kollision mit einer Französin gab und die Bremse am Bike von Kerstin in Mitleiden-schaft gezogen wurde. Die Bremsbeläge schleiften an der Felge und verlangsamten die Fahrt, wodurch es im Ziel knapp nicht reichte. Dennoch war Kerstin mit dem in Glasgow Erreichten zufrieden. Das konnte sie auch. Denn mit ihrem WM-Titel in der Cruiserklasse hat sie sich den Rekord, den sie im letzten Jahr verloren hatte, wieder zurück. Nämlich die älteste Sportlerin, die die Cruiserklasse Women 40 und älter gewinnen konnte (2017 mit 47 Jahren). Die letztjährige Titelträgerin hat den Sieg mit 50 Jahren errungen. Kerstin in diesem Jahr mit 53 Jahren. Daneben hält sie noch den Rekord der ältesten WM-Siegerin in der 20 Zoll Klasse Women 17 Jahre und älter. Hier war sie bei ihrem Titelgewinn ganze 39 Jahre. Ebenso wie bei der Europameisterschaft in der gleichen Klasse. Auch hier ist sie auf Dauer die älteste Titelträgerin, da es dies Klasse so nicht mehr gibt. Gleiches gilt für die Cruiserklasse Women 30+, also 30 Jahre und älter. In dieser Klasse ist sie mit ihrem WM-Sieg von 2014 mit 44 Jahren und ihrem EM-Sieg von 2016 mit 46 Jahren jeweils die älteste Siegerin in den Ergebnislisten.