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Landratsamt Ludwigsburg (Archiv)

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Landratsamt Ludwigsburg | 26.02.2025 – 12.03.2025

Kröten, Frösche und Salamander wieder auf Wanderschaft

Autofahrer sollen zum Schutz von Tieren und Helfern vorsichtig fahren

Ludwigsburg. Für die Amphibien beginnt jetzt die Hochzeitsreise. Von den steigenden Temperaturen aus der Winterstarre geweckt, machen sich Kröten, Frösche und Salamander auf den Weg von den Winterquartieren zu ihren Laichplätzen – eine gefährliche Wanderung, die auch über viel befahrene Straßen im Landkreis führt. Damit möglichst viele Tiere ihr Ziel erreichen, hat das Landratsamt ab sofort Tempolimits und Straßensperrungen angeordnet. Dies ermöglicht nicht nur Kröten, Fröschen und Salamandern einen sicheren Weg in die Laichgewässer, sondern trägt auch wesentlich zur Sicherheit der ehrenamtlichen Helfer entlang der Strecken bei, die die Amphibien einsammeln und über die Straßen tragen.

Ein Warnschild mit dem Frosch ist dabei ein deutlicher Hinweis auf ein Wandergebiet der Tiere. Diese haben bei einer angepassten Geschwindigkeit aller Verkehrsteilnehmer wesentlich größere Überlebenschancen – vorausgesetzt, sie werden nicht direkt überfahren. Bei einer Geschwindigkeit von mehr als 30 Kilometern pro Stunde entsteht eine extreme Sogwirkung, die bei den Tieren oft zu starken inneren Verletzungen und damit zum vermeidbaren Tod führt. Autofahrer werden daher in der betroffenen Zeit um Verständnis und Rücksichtnahme gebeten. Aber auch die Radfahrer sollten vor allem in der Dämmerung und nachts vorsichtig sein und auf die Tiere Rücksicht zu nehmen.

Landesweit bedeutendes Feuersalamander-Vorkommen im Strudelbachtal

Neben den Kröten und Fröschen sind im Landkreis auch viele Feuersalamander auf Wanderschaft. So gibt es zum Beispiel im Strudelbachtal bei Eberdingen ein landesweit bedeutendes Feuersalamander-Vorkommen. Aus diesem Grund ist vor allem auch in diesem Bereich die Sperrung der Kreisstraße 1688 notwendig. Mit speziellen Feuersalamander-Schildern wird auf diese Wanderstellen hingewiesen.

Die angeordneten Tempobeschränkungen gelten vom frühen Abend bis in die Morgenstunden des nächsten Tags. Um den Limits Nachdruck zu verleihen, werden die Radarmesswagen des Landratsamtes wieder schwerpunktmäßig dort eingesetzt, wo es Verkehrsbeschränkungen zum Schutz der Amphibien und Helfer gibt. In diesem Zusammenhang weist das Landratsamt darauf hin, dass auch anderweitige Verkehrsverstöße, beispielsweise das Ignorieren von Sperrungen, geahndet werden.

Zum Schutz der Amphibien gibt es in den Abend- und Nachtstunden Vollsperrungen

Die Wanderzeit der Amphibien ist von Art zu Art unterschiedlich und dauert je nach Witterung bis Ende April oder Anfang Mai, bei den seltenen Feuersalamandern bis Ende Mai. Die meisten Sperrungen und weiteren Maßnahmen gelten deshalb ab sofort bis Ende April – dort, wo es Feuersalamander-Vorkommen gibt, zunächst auch bis 1. Juni. Da das Ende der Feuersalamander-Wanderung witterungsabhängig ist, kann das Ende der Sperrungen vorverlegt oder verlängert werden.

Zum Schutz der Amphibien gibt es in folgenden Gemeinden und Städten in den Abend- und Nachtstunden an den Amphibienwanderstellen Vollsperrungen für den Verkehr:

- Affalterbach:

Die Zufahrt Lemberg von der Lemberghalle kommend, Abzweigung Lembergweg - Feldweg in Richtung 7 Eichen.

- Besigheim:

Feldweg im Bereich der „Pfander‘schen Baggerseen/Neckartalsee“ und Gewann „Einet“.

- Bönnigheim/Kirchheim:

Gemeindeverbindungsstraße zwischen Hofen und Hohenstein sowie zwischen Hofen und Kirchheim.

Bereich Schützenhaus.

Bereich Kirchheimer Weg.

- Eberdingen:

Verbindungsstraße Hochdorf – Enzweihingen (Enzweihinger Str.) auf Höhe der Gärtnerei Weniger.

Radweg zwischen den bebauten Abschnitten Eberdingen und Vaihingen-Riet.

K 1688 zwischen Eberdingen und Weissach.

- Erdmannhausen:

Sperrung der Kirchberger Straße ab Ortsende (Feldweg) bis zur Einmündung des Kreuzweges.

- Markgröningen:

Verbindungsstraße Talhausen.

Bergweg und Schlüsselbergweg.

Einmündung in Feldweg am alten Steinbruch (Knollenberg-Obere Mühle).

Bereich Hummelberg, Ried, Fischteiche.

- Möglingen:

Feldwege im Bereich „Im Bornrain“ und Abenteuerspielplatz.

- Mundelsheim:

Seebachweg.

Wanderparkplatz „Vogeltränke“.

- Pleidelsheim:

Feldweg im Bereich der Riedbachaue nach dem Abzweig „Murrer Weg“ während der Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende ganztags.

- Walheim:

Feldweg Baumbachtal zwischen Streckenabschnitt Wolfssteinklinge bis zur Markungsgrenze Bönnigheim-Hofen.

Feldweg im Baumbachtal ab der Baumbachbrücke bis zur bereits bestehenden Sperrung zwischen Streckenabschnitt Wolfssteinklinge bis zur Markungsgrenze Bönnigheim-Hofen.

Geschwindigkeitsbeschränkungen, Warnschilder und weitere verkehrsregelnde Maßnahmen zum Amphibienschutz gibt es darüber hinaus auf den Gemarkungen von Benningen, Ditzingen, Großbottwar, Hemmingen, Kleiningersheim, Hessigheim, Sachsenheim, Schwieberdingen, Steinheim und Vaihingen an der Enz.

Große Kreisstädte und örtliche Verkehrsbehörden können ebenfalls Anordnungen treffen

In eigener Zuständigkeit können die großen Kreisstädte sowie die örtlichen Verkehrsbehörden verkehrsrechtliche Anordnungen treffen – in diesem Jahr tun dies Ludwigsburg, Bietigheim-Bissingen und Freiberg am Neckar.

Hier sind in den Abend- und Nachtstunden folgende Straßen voll gesperrt:

In Ludwigsburg die Fröbelstraße (westlich Abzweigung Waldorfschule und westlich Parkplatzzufahrt FH), am Beginn der Hartstraße, in Ludwigsburg-Hoheneck der Bengertsweg und die Ölmühle (im Bangertsweg unterhalb der Weinberge) und im Bereich des Neckar-Radwegs nach der Kläranlage Richtung Marbach sowie Bereiche der Königsallee, der Ortsausgang Poppenweiler (am Ende der Straße „Sommerhalde“ auf der Westseite ab der Schranke in südöstlicher Richtung).

In Bietigheim-Bissingen die Zufahrtsstraße zum Häckselplatz am Rotenacker Wald und der Schleifmühlenweg zum Sängerhain (Hinweis: Der Schleifmühlenweg in Bissingen wird aufgrund des dortigen Feuersalamander-Vorkommens von Anfang März bis Ende Oktober in den Nachtstunden gesperrt werden).

In Freiberg wird die Höchstgeschwindigkeit in der Austraße auf 10 km/h reduziert.

Bisher noch nicht bekannte Amphibienwanderwege und -vorkommen können der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Ludwigsburg gemeldet werden unter der Telefonnummer 07141 144-42158 oder per E-Mail an: umwelt@landkreis-ludwigsburg.de.

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