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Wissenswertes | 17.09.2025

Nachts spielt die Musik – nicht nur für Fachkräfte

Egal ob in der Stadt oder auf dem Land –ein ausreichendes Angebot an Abend-Veranstaltungen, Gastronomie, Bars, Clubs, Festivals und größeren Events auch in den Abend- und Nachtstunden ist wichtig. Um einen Standort für Unternehmen attraktiver, für Menschen lebenswerter und als Tourismusdestination interessanter zu machen, spielen also nicht nur mögliche Aktivitäten am Tag eine Rolle. Das unterstreicht die Studie „NightLÄND“, mit der nun erstmals Zahlen zum „Leben nach acht“ für das ganze Land vorliegen.

In den Wirtschaftszweigen mit starken Bezügen zur Nachtökonomie werden pro Jahr in Baden-Württemberg knapp neun Milliarden Euro Umsatz erzielt und es sind dort über 220.000 Menschen beschäftigt. Die Nachtökonomie geht in ihrer Bedeutung aber weit über die reine umsatzorientierte Betrachtungsweise hinaus – sie schafft Orte der Begegnung und wirkt sich damit auf das Wohlergehen nicht nur seiner Unternehmen, sondern auch seiner Bevölkerung insgesamt aus. „Ohne ein gutes und vielfältiges Angebot an Veranstaltungen, Begegnungsorten und gastronomischen Angeboten am Abend und in der Nacht geht es auch der Wirtschaft, Gesellschaft und dem Tourismus am Tag nicht gut. Wir sollten die Bedeutung und die Potenziale der Nachtökonomie, gerade auch mit Blick auf die Gewinnung hochqualifizierter Fachkräfte, nicht unterschätzen“, so Dr. Patrick Rapp, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, zu den Ergebnissen der Studie.

Nachtökonomie: Das sind Bars, Restaurants, Clubs, Theater und Kinos, Festivals und Open-Air-Veranstaltungen, Live-Konzerte in kleinen Clubs oder kulinarische Erlebnisse in Restaurants mit spätem Abendessen. Die facettenreiche Nachtökonomie bietet Raum für Begegnungen, fördert kulturelle Vielfalt, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und natürlich auch den Tourismus. Sie ist ein unverzichtbares Element für lebendige Innenstädte. Damit trägt sie maßgeblich zur Lebensqualität in Baden-Württemberg bei.

„Die Studie macht diese Potenziale sichtbarer und sollte Anlass sein, Wirtschafts- und Kulturpolitik ganzheitlicher zu denken. Sie liefert zahlreiche Anstöße und konkrete Beispiele, wie gute Nachtökonomie entwickelt und umgesetzt werden kann. Dazu gehört, die Nachtökonomie als wichtigen Wirtschaftsfaktor ernst zu nehmen und ihr beispielsweise durch den Abbau bürokratischer Hürden mehr Luft zu verschaffen. Auch die Vernetzung mit Nachbarbranchen wie der Hotellerie, Tagesgastronomie oder dem Tourismus kann helfen. Aber auch die nachtökonomischen Betriebe selbst können ihre Resilienz verbessern, indem sie ihre Geschäftsmodelle und Angebote an veränderte Bedürfnisse anpassen und so neue Zielgruppen erschließen“, so der Staatssekretär weiter.

Hintergrund

Durchgeführt wurde die Studie von Prognos im Auftrag des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg. Analysiert wurden mit Blick auf die Nachtökonomie unter anderem, welche Besonderheiten herrschen, woher die Gäste kommen, wie eine „typische“ Nacht vor Ort aussieht, welche Rolle die „Night Governance“ spielt und welche Herausforderungen gesehen werden. Die Studie zeigt außerdem aktuelle Trends und Möglichkeiten zur Verbesserung der aktuellen Situation der Nachtökonomie sowie Fördermöglichkeiten auf. Am Ende werden zwölf Empfehlungen zur Stärkung der Nachtökonomie mit gezielten Aktionen und Maßnahmen vorgeschlagen. Auf dieser Grundlage können nun vor Ort geeignete Strategien und passende Maßnahmen in Angriff genommen werden.