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Landratsamt Ludwigsburg | 10.10.2025

Gehölzpflegemaßnahmen entlang der Straßen beginnen

Pflanzenrückschnitt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit im Landkreis

Ludwigsburg. Entlang der Straßenböschungen im Landkreis werden bis zum 28. Februar 2026 Gehölzpflegearbeiten durch die vom Landratsamt Ludwigsburg beauftragten Landschaftspflegefirmen und die eigenen Straßenmeistereien der Kreisverwaltung ausgeführt. Dabei werden an im Vorfeld definierten Streckenabschnitten Heckenbestände verjüngt, das Lichtraumprofil freigeschnitten und nicht mehr verkehrssichere Einzelbäume entfernt.

Gehölzbestände entlang von Straßen erfüllen vielfältige Funktionen: sie sind Sicht- und Blendschutz, Böschungssicherung aber auch Nist- und Überflughilfe für Vogelarten und Lebensraum für viele andere Arten. Damit sie diese Aufgaben erfüllen können, müssen die Gehölze entlang des rund 700 Kilometer langen Streckennetzes im Landkreis regelmäßig gepflegt werden. Aber auch um die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten, sind verschiedene Kontroll- und Pflegearbeiten Bestandteil der Maßnahmen, die entsprechend des Bundesnaturschutzgesetztes im Winterhalbjahr von Oktober bis Ende Februar zu erfolgen haben.

Die Arbeiten umfassen die Herstellung des Lichtraumprofils zur Verbesserung der Sicht auf Schilder und Verkehrszeichen, das Freistellen von Bauwerken für notwendige Untersuchungen und das „Auf-den-Stock-setzen“ zu hoch und lückig gewordener Heckenzüge. Dabei werden definierte Heckenabschnitte von maximal 50 Metern Länge etwa 10 cm über dem Boden abgeschnitten. Die Pflanzen wachsen in den nächsten Vegetationsperioden schnell wieder nach und bilden dichtere, neue Bestände aus.

Pflege mit Rücksicht auf Tiere und Insekten

Durch das abschnittsweise Vorgehen haben Kleintiere und Insekten die Möglichkeit, sich auf die neue Situation einzustellen und erhalten auf den unangetasteten Nebenflächen genug Rückzugsfläche. Zudem werden im Vorfeld der Arbeiten erhaltenswerte Bäume innerhalb der Heckenzüge gekennzeichnet, die im Bestand belassen werden. Neben dem Ziel, durch diese selektive Förderung von Einzelbäumen ökologisch wertvolle und landschaftsbildprägende Altholzbestände zu etablieren, spielt auch die Auswahl der verbleibenden Holzarten im Hinblick auf die Anpassung an den Klimawandel eine große Rolle.


Außer der flächigen Pflege bilden Baumfällungen stark geschädigter Einzelbäume einen zweiten Bestandteil der Gehölzpflegearbeiten. Neben Pilzkrankheiten wie zum Beispiel dem Eschentriebsterben an Eschen oder der Rußrindenkrankheit an Ahornen leidet die Gesamtheit der Straßenbegleitbäume stark unter der zunehmenden Trockenheit in den Sommermonaten. Das rechtzeitige Reagieren auf die zunehmende Anzahl geschädigter Bäume stellt den Straßenbetriebsdienst vor große Herausforderungen, was die Gewährleistung der Verkehrssicherheit betrifft.

Eingeschränkter Verkehr – Sicherheit geht vor

Für die Gehölzpflegearbeiten, die teilweise nur mit einer Hubarbeitsbühne und Spezialgerät durchgeführt werden können, wird zur Absicherung des Arbeitsbereiches die Fahrbahn eingeengt oder halbseitig gesperrt und der Verkehr je nach örtlicher Gegebenheit teilweise über eine Baustellenampel geregelt. Der Schwerpunkt der diesjährigen Gehölzpflege liegt auf der Bundesstraße B10 sowie der L1100. Für die dadurch entstehenden Verkehrsbehinderungen bittet das Landratsamt Ludwigsburg die Verkehrsteilnehmenden um Verständnis.