Gymnasien im Ellental | 15.10.2025
Diskriminierungskritische Schule im Fokus: Gelungener Pädagogischer Tag der Gymnasien im Ellental
Die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung und die Vielfalt in Schulen stellen Lehrkräfte vor immer neue Herausforderungen.
Diskriminierungskritische Bildung gewinnt an Bedeutung und erfordert ein Umdenken in der schulischen Praxis. Gleichzeitig gilt es, Pädagoginnen und Pädagogen in ihrer professionellen Haltung zu stärken und sie im Umgang mit unterschiedlichen Diskriminierungsformen zu sensibilisieren.
Am 6. Oktober 2025 haben die Gymnasien im Ellental mit einem Pädagogischen Tag auf diese Herausforderungen reagiert. Der Tag stand ganz im Zeichen der diskriminierungskritischen Schule und bot praktische Impulse für den schulischen Alltag. Expertinnen und Experten aus dem Bildungsbereich gaben den Kollegien der beiden Bietigheimer Gymnasien sowie etlichen Schülerinnen und Schülern die Gelegenheit, an Workshops teilzunehmen und sich auszutauschen.
Den Auftakt bildete eine Keynote von Lisa Busam vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), die die Teilnehmenden mit einem Impuls in das Tagesthema einführte.
Die anschließenden Workshops deckten ein breites Spektrum ab: Sie reichten von der Auseinandersetzung mit der Perspektive muslimischer Schülerinnen und Schülern zum Thema identitätssensibler Kommunikation bis hin zur Reflexion der eigenen Haltung im Umgang mit LSBTIQ*-Themen.
Weitere Themen umfassten den sicheren Umgang mit verschiedenen Diskriminierungsformen und die Stärkung von Vielfalt im Unterricht. Auch der Umgang mit Antisemitismus an Schulen wurde thematisiert. Ein besonderer Fokus lag zudem auf der Diskriminierung junger Menschen durch Erwachsene, bekannt als Adultismus.
Auch die eingeladenen Schülerinnen und Schüler nahmen an Workshops zu Themen wie „Schubladen im Kopf“, Werten und Respekt sowie Adultismus teil, vorbereitet von Lernort Demokratie und dem Büro für Diskriminierungskritische Arbeit Stuttgart (BfDA).
Am Nachmittag setzten kleine Gruppen aus der Schülerschaft und den Kollegien in einem weiteren Austausch die Arbeit fort.
„Unser Pädagogischer Tag bot eine besondere Gelegenheit, sich mit den Herausforderungen der diskriminierungskritischen Schule auseinanderzusetzen. Unsere Schulen sind Orte der Vielfalt, und es ist unser Ziel, das Klima der Akzeptanz und des Respekts zu fördern. Die Workshops und Keynote haben uns dabei unterstützt, unsere pädagogische Praxis weiterzuentwickeln und über den Umgang mit unseren Schülerinnen und Schüler nachzudenken“, erklärte Schulleiterin Nicole Stockmann vom Gymnasium I. Ingo Knesch, Schulleiter des Gymnasiums II, ergänzte: „Die Auseinandersetzung mit Themen wie Diskriminierung, Antisemitismus und Adultismus sind zentral für eine inklusive Schulkultur. Der Pädagogische Tag ermöglichte es uns, uns fachlich weiterzubilden und zu reflektieren, wie wir auf herausfordernde Situationen und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen reagieren können.“ (F. Faust)