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Landratsamt Ludwigsburg | 20.10.2025

Katastrophenschutzübung „Casus Walheim 2025“ erfolgreich abgeschlossen – Landkreis Ludwigsburg zieht positives Fazit

Ludwigsburg. Blaulicht, Funkverkehr, hektisches Treiben: Am Samstag, 18. Oktober 2025, verwandelte sich das Gelände rund um den Bahnhof Walheim in eine große Übungslandschaft. Unter dem Titel „Casus Walheim 2025“ probten rund 400 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Bevölkerungsschutz, Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk den Ernstfall – ein schweres Zugunglück mit zahlreichen Verletzten. Parallel waren im RKH Krankenhaus Bietigheim weitere 150 Mitarbeitende im Einsatz, um die Versorgung der simulierten Patienten sicherzustellen.

Landrat Dietmar Allgaier konnte wegen eines parallel stattfindenden Mandatsträgerforums nicht selbst bei der Katastrophenschutzübung dabei sein. Er ließ den Übungsteilnehmenden seinen Dank ausrichten. „Katastrophenschutz ist eine gemeinsame Verantwortung, die nur dann zuverlässig funktioniert, wenn alle Beteiligten regelmäßig Hand in Hand üben. Realitätsnahe Einsatzübungen sind dabei von zentraler Bedeutung: Sie festigen Abläufe, machen Schnittstellen sichtbar und stärken das Vertrauen zwischen den Organisationen. Mein aufrichtiger Dank gilt allen engagierten Frauen und Männern, die heute den Ernstfall geübt haben. Durch ihren Einsatz stellen wir sicher, dass wir im Krisenfall bestens vorbereitet sind. “

Ziel der Übung war es, den neuen Alarm- und Einsatzplan für den Massenanfall von Verletzten (MANV) zu erproben, der im August 2025 in Kraft getreten ist. Dabei lag der Fokus auf der praktischen Umsetzung und Überprüfung der Abläufe – von der ersten Sichtung an der Einsatzstelle bis zur Aufnahme im Krankenhaus.

„Solche Übungen stärken die Handlungssicherheit unseres Personals und bereiten uns auf den Ernstfall vor. Nur durch regelmäßiges Training können wir in einer Reallage professionell und abgestimmt reagieren“, erklärte Dr. Stefan Weiß, Ärztlicher Direktor der Stabsstelle Katastrophenschutz der RKH Gesundheit und Leitender Notarzt im Landkreis Ludwigsburg.

Zusammenspiel der Einsatzkräfte auf die Probe gestellt

Schon am Vormittag zeigten die beteiligten Organisationen, wie wichtig eingespielte Abläufe sind. Während am Unfallort Verletzte versorgt wurden, lief im Hintergrund die Kommunikation zwischen Leitstelle, Einsatzleitung und Krankenhaus auf Hochtouren. In Bietigheim wurde unter realistischen Bedingungen ein MANV-Alarm ausgelöst – inklusive Aufbau von Sichtungs- und Behandlungsbereichen bis zur OP-Schleuse.

Andy Dorroch, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz und Kreisbrandmeister, lobte die Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Die enge Abstimmung zwischen den verschiedenen Organisationen hat heute gezeigt, dass unser Konzept trägt. Wir haben wichtige Erkenntnisse gewonnen, die in die Weiterentwicklung des MANV-Plans einfließen werden.“

Positives Fazit: Gut vorbereitet auf den Ernstfall

Nach rund vier Stunden intensiver Übung zogen die Verantwortlichen ein positives Fazit. Kleine Verbesserungspotenziale wurden identifiziert, insgesamt aber zeigte sich, dass der Landkreis gut auf größere Schadenslagen vorbereitet ist. Dorroch resümierte am Nachmittag: „Der Landkreis Ludwigsburg hat heute eindrucksvoll bewiesen, dass Katastrophenschutz hier keine Theorie ist, sondern gelebte Verantwortung. Die Übung hat gezeigt, dass wir auch im Ernstfall Hand in Hand arbeiten und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger an erster Stelle steht.“

Die Ergebnisse der Übung werden nun ausgewertet, um Abläufe weiter zu optimieren und die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zu stärken.

Hintergrund

MANV steht für „Massenanfall von Verletzten“ – eine Situation, in der viele Menschen gleichzeitig verletzt werden, etwa durch Unfälle, Brände oder Katastrophen. Solche Lagen erfordern eine koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Organisationen. Übungen wie „Casus Walheim 2025“ helfen, Abläufe zu testen, Kommunikationswege zu überprüfen und die Einsatzkräfte auf den Ernstfall vorzubereiten.