Landratsamt Ludwigsburg | 30.12.2025
Ludwigsburg. Rund um die Feuerwehr halten sich zahlreiche Mythen und Falschannahmen, die im Ernstfall sogar gefährlich werden können. Kreisbrandmeister Andy Dorroch nimmt dies zum Anlass, mit weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen und wichtige Hinweise für die Bevölkerung zu geben.
Feuerwehrleute löschen nur Brände
Viele Menschen verbinden die Feuerwehr ausschließlich mit dem Löschen von Bränden. Tatsächlich machen Brandeinsätze jedoch nur einen Teil der Arbeit aus. „Der Großteil unserer Einsätze sind technische Hilfeleistungen“, erklärt Kreisbrandmeister Andy Dorroch. Dazu zählen unter anderem Verkehrsunfälle oder Türöffnungen.
Einen Fettbrand kann man mit Wasser löschen
Ein besonders gefährlicher Irrtum. „Niemals einen Fettbrand mit Wasser löschen!“, warnt der Kreisbrandmeister eindringlich. Zwar komme es nicht zu einer Explosion, jedoch wirbele das Wasser das brennende, heiße Fett auf – mit dramatischen Folgen.
Der richtige Umgang: Herd ausschalten, einen passenden Deckel auf den Topf legen und diesen vorsichtig vom Herd nehmen. So wird dem Feuer der Sauerstoff entzogen.
Bei einem Brand hat man immer zehn Minuten Zeit, um zu fliehen
Diese Annahme kann lebensgefährlich sein. „Das ist nicht immer der Fall“, stellt Dorroch klar. Rauch und giftige Gase können sich extrem schnell ausbreiten. Sobald man ein Feuer oder starken Rauch bemerkt, gilt: Gebäude sofort verlassen und andere Personen warnen, die sich noch darin befinden.
Feuerwehr ist Männersache
Auch dieses Bild ist längst überholt. „Früher war die Feuerwehr tatsächlich eine Männerdomäne. Mittlerweile haben wir immer mehr Frauen in der Feuerwehr – ganz besonders viele in der Jugendfeuerwehr“, so der Kreisbrandmeister. Ein Trend, der sich hoffentlich weiter fortsetzt.
Die Feuerwehr macht schon alles, ich muss nichts tun
Ein gefährlicher Trugschluss. „Natürlich fahren wir so schnell wie möglich zum Feuerwehrhaus, ziehen uns um und rücken aus. Aber zehn Minuten können dabei schon einmal vergehen.“ Umso wichtiger seien funktionierende Rauchmelder in Wohnungen. Außerdem gilt: Bei einem Brand oder Unfall ist jeder Ersthelfer – und dazu gehört auch, unverzüglich den Notruf 112 zu wählen. „Nur wenn wir alarmiert werden, können wir auch helfen“, betont der Kreisbrandmeister.