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Obst- und Gartenbauverein Großingersheim (Archiv)

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Obst- und Gartenbauverein Großingersheim | 01.01.2019 – 31.12.2019

Folgen des trockenen Sommers werden erst in diesem Jahr sichtbar

Viele neue Gesichter, darunter auch einige Frauen, waren unter den 55 Teilnehmern/innen des diesjährigen Schnittkurses des OGV-Großingersheim. Am 28. Dezember referierte Günther Plonka von der Obstbau-Beratungsstelle des Landratsamtes an der Gemeinschaftsschuppenanlage zwischen Groß- und Kleiningersheim.

Plonka blickte zuerst auf das für den Obstbau schwierige vergangene Jahr zurück. Zum Glück war der Winter 2017/18 sehr niederschlagsreich, das milderte die Folgen des sehr trockenen Sommers 2018 etwas ab. Die Auswirkungen durch den starken Ertrag nach dem super Blütenfrühling und der Trockenheit durch abgebrochene Äste sind überall deutlich zu spüren. Die Spätfolgen der Trockenheit etwa durch Einrisse an der Stammrinde oder Vitalitäts-Verlust bei alten Bäumen kommen erst in den nächsten Jahren und sind nicht so sichtbare Zeichen wie ein Astbruch.

Da die Ansätze für 2019-Blüten im Jahr 2018 gebildet wurden, wird aufgrund der Trockenheit und der Alternanz bei Obstbäumen, die Probleme an den Obstbäumen erst in diesem Jahr sichtbar, das heißt auf ein starkes Fruchtjahr folgt oft ein schwaches Erntejahr. Für dieses Jahr empfiehlt Herr Plonka eher zurückhaltende Schnittmaßnahmen, um nicht zu viele Fruchtblüten beim Schnitt zu entfernen und ggf. den geschwächten Bäumen keine so starken Wunden zuzufügen. Ältere Bäume sollten oben mehr ausgelichtet werden, damit Licht in das Bauminnere fällt und dort Wachstum/Triebe angeregt werden. Außerdem sollten stammnahe Wunden bei alten Bäumen vermieden werden.

Nach diesem auf für Laien sehr verständlich erklärten Einblick von Wettereinflüssen in den Obstbau ging Herr Plonka noch kurz auf das Equipment beim Baumschnitt ein. Speziell die Teleskopwerkzeuge haben vor und Nachteile. Vorteile sind, dass sie in der Regel einfach zu handhaben sind und man oft keine Leiter verwenden muss. Ein Nachteil ist allerdings, dass im Vergleich zum Schnitt auf der Leiter mit der Rebschere oder Baumsäge der Schnitt unsauberer ist Schnitt und „Stummel“ die von den Ästen übrigbleiben. Diese neigen oft dazu im nächsten Jahr ein oder zwei neue Triebe zu bekommen. Herr Plonka informierte auch über eine Studie der Berufsgenossenschaft, nachdem die meisten Stürze von einer Leiter beim Obstbaumschnitt in den ersten 15 Minuten passieren und das meist aus geringer Höhe.

Nach diesen Informationen schritten die Teilnehmer zur Tat; an zwei Jungen Obstbäumen ging es um den Erziehungsschnitt. Der anschließende ältere Hochstamm-Obstbaum stellte aufgrund seines Wuchses und Aufbaus eine Herausforderung dar. Viele Fragen aus dem Publikum konnten beantwortet werden und die Teilnehmer führten Fachgespräche. Diese wurde beim abschließenden Glühwein und Butterbrezel im Pavillon auf dem Holderhof fortgesetzt.

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